Thomas Bernhard

 4,2 Sterne bei 1.250 Bewertungen
Autor von Der Untergeher, Korrektur und weiteren Büchern.
Autorenbild von Thomas Bernhard (©)

Lebenslauf

Thomas Bernhard wurde 1931 als unehelicher Sohn einer Haushaltsgehilfin und eines Tischlergesellen in Heerlen/Holland geboren. Er wuchs - zunächst bei den Großeltern - in Österreich auf, machte eine Kaufmannslehre in einem Lebensmittelgeschäft und nahm Musik- und Gesangsunterricht. 1949 erkrankt Bernhard an einer schweren Rippenfellentzündung. Während seiner monatelangen Krankenhaus- und Sanatoriumsaufenthalte begann Thomas Bernhard intensiv zu lesen und zu schreiben. 1950 erscheinen in Zeitungen erste Prosa-Texte Bernhards. Auf Vermittlung Carl Zuckmayers wird er zunächst Journalist und Gerichtsreporter und veröffentlicht erste Lyrikbände. Sein erster Roman "Frost" wird 1963 im Insel-Verlag veröffentlicht. Es folgen weitere Werke des Autors wie z.B. "Verstörung" (1966), "Das Kalkwerk" (1970), "Gehen" (1971), "Korrektur" (1975), "Der Stimmenimitator" (1978) u.v.a. An den Spätfolgen seiner Lungenerkrankung stirbt Thomas Bernhard 1989 in Gmunden.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Ein Kind (ISBN: 9783701717958)

Ein Kind

Erscheint am 07.10.2024 als Gebundenes Buch bei Residenz.
Cover des Buches Die Autobiographie als Graphic Novel (ISBN: 9783701717965)

Die Autobiographie als Graphic Novel

Erscheint am 07.10.2024 als Gebundenes Buch bei Residenz.

Alle Bücher von Thomas Bernhard

Cover des Buches Korrektur (ISBN: 9783518778395)

Korrektur

 (138)
Erschienen am 15.01.2024
Cover des Buches Der Untergeher (ISBN: 9783518784600)

Der Untergeher

 (142)
Erschienen am 10.12.2012
Cover des Buches Holzfällen (ISBN: 9783518784907)

Holzfällen

 (122)
Erschienen am 22.10.2012
Cover des Buches Thomas Bernhard, Heldenplatz (ISBN: 9783518189245)

Thomas Bernhard, Heldenplatz

 (99)
Erschienen am 17.09.2012
Cover des Buches Alte Meister (ISBN: 9783518465790)

Alte Meister

 (65)
Erschienen am 07.03.2015
Cover des Buches Ein Kind (ISBN: 9783423139632)

Ein Kind

 (67)
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Cover des Buches Wittgensteins Neffe (ISBN: 9783518785102)

Wittgensteins Neffe

 (59)
Erschienen am 22.10.2012
Cover des Buches Die Ursache (ISBN: 9783423139595)

Die Ursache

 (41)
Erschienen am 01.02.2011

Neue Rezensionen zu Thomas Bernhard

Cover des Buches Holzfällen (ISBN: 9783518784907)
holzmair_evas avatar

Rezension zu "Holzfällen" von Thomas Bernhard

Österreich-Bashing à la Thomas Bernhard
holzmair_evavor 13 Tagen

Wen in Thomas Bernhards Stücken dessen monologisierende Protagonisten nerven, sollte dieses Skandal-Buch der 1980er-Jahre erst gar nicht in die Hand nehmen. Es ist eine einzige absatzlose, wenn auch zuweilen amüsante Suada, die sich über mehr als 300 Seiten erstreckt.

Ein Mann (unverkennbar Bernhard) sitzt im Ohrensessel, später am Esstisch und richtet über die Kultur-Schickeria, die in der Wiener Wohnung des Ehepaares Auersberger zusammengekommen ist. Man wartet auf die Ankunft des Burgschauspielers, der nach der Vorstellung von Ibsens „Die Wildente“ hinzustoßen wird, was er weit über der Mitte des Buchs tatsächlich tut. Bis dahin und auch danach ist reichlich Platz für des Sesselsitzers Gedanken, unterbrochen von wenigen Ausrufen und durchsetzt mit zahlreichen Bernhard-typischen Wiederholungen über die „ganz spezielle österreichische Perversität“, ein „sogenanntes künstlerisches Abendessen“ auszurichten.

Bis auf den sehnlichst erwarteten Burgschauspieler sind alle Be- und Abgeurteilten erkennbar, denn Bernhard macht sich kaum Mühe, ihre Namen stark zu verändern, was nach Erscheinen von „Holzfällen“ zu Klagen gegen den Autor und die Beschlagnahmung des Buchs geführt hat.

Bernhard kühlt also sein Mütchen an ehemaligen Gönnern und Förderern, an Kolleginnen, Kollegen, Theaterdirektoren, Journalisten etcetera. Dazwischen erinnert er sich an die eben erst beerdigte Joana, die Selbstmord begangen hat und von deren Begräbnis die hier Versammelten kommen. Auch Joana ist übrigens das Abbild einer wahren Person.

Trotz allen Bernhard’schen Witzes und böser Analyse – „Das österreichische Künstlertum ist ein gemeiner und verlogener Weg des Staatsopportunismus, der mit Stipendien und Preisen gepflastert und mit Orden und Ehrenzeichen tapeziert ist und der in einem Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof endet“ – tun mir die Bloßgestellten sogar jetzt noch leid, obwohl sie doch längst (Ernst Jandl, Jeannie Ebner, der Komponist Gerhard Lampersberg etc.) oder erst vor wenigen Jahren (Friederike Mayröcker) verstorben sind. Wer will schon über sich lesen, dass man „ein verkommener, vom Vermögen seiner Frau stumpfsinnig gewordener Gesellschafts-Kopist“ ist oder „wertlose sentimentale Prosa und genauso wertlose sentimentale Gedichte“ schreibt. Erträglich wird diese Abrechnung dadurch, dass Bernhard sich selbst nicht ausnimmt. Er gesteht ein, wie sehr auch er in diese von ihm so verachtete Gesellschaft verstrickt ist und wie gut die Hilfestellungen der von ihm nun Geschmähten für seine schriftstellerische Entwicklung waren.  

Sprachlich ist die Holzfällen-Erregung natürlich grandios. Trotzdem bleibt ein schaler Nachgeschmack. Gerade bei diesem Buch stellt sich die Frage, wo den Trennstrich ziehen zwischen Mensch und Werk, wollte doch Bernhard selbst, dass alle, denen er hier ans Bein pinkelt, erkannt werden. Da hilft es auch nicht, dass er gegen Ende auf dem Heimweg vom künstlerischen Abendessen versichert: „…daß diese Stadt, durch die ich laufe, so entsetzlich ich sie immer empfinde, immer empfunden habe, für mich doch die beste Stadt ist, dieses verhaßte, mir immer verhaßt gewesene Wien, mir aufeinmal jetzt wieder doch das beste, mein bestes Wien ist und daß diese Menschen, die ich immer gehaßt habe und die ich immer hassen werde, doch die besten Menschen sind …“

Bewertung? Für den Menschen Thomas Bernhard höchstens 2 Sterne, für den Schriftsteller, und nur dieser soll wohl bewertet werden, 5 Sterne.

Cover des Buches Die Ursache (ISBN: 9783701716937)
_

Rezension zu "Die Ursache" von Thomas Bernhard

Geniale Adaption
_leserin_vor 5 Monaten

Thomas Bernhards autobiografische Schriften habe ich in meinen frühen 20er Jahren gelesen. Diese waren für mich der Grundstein, mich an die weiteren Werke von Thomas Bernhard zu wagen.

Nun hat der Residenz-Verlag die vier Autobiographien in Form von Graphic Novels herausgebracht. Genial wird in den Bänden die Stimmung eingefangen, die Zeichnungen sind so unglaublich passend zum geschriebenen Wort.

Ein Muss für alle Thomas Bernhard und Graphic Novel Fans.

Cover des Buches Holzfällen (ISBN: 9783518784907)
J

Rezension zu "Holzfällen" von Thomas Bernhard

Auf dem Ohrensessel dachte ich...
Jona_DER_Jonavor 5 Monaten

Auf dem Ohrensessel dachte ich, wenn nun alle Autoren so schreiben würden wie Thomas Bernhard, dieser Gedanke war mir zuvor schon gekommen als ich die Sembritzkystraße entlangschlenderte, so meinte ich jetzt, auf dem Ohrensessel sitzend, dann würde ich das, diese ganze literarische Szene, dieses Leierkastenliteraturgerödele hassen und verachten, denn es wäre ekelhaft und minder und überhaupt ganz und gar nicht zu ertragen und würde auch, das weiß ich vollumfänglich und sicher, von dem ebenso ekelhaftem und minderen, ja abstoßenden Charakter der ganzen Literaturszene und weiter dem ebenso ekelhaften und minderen Charakter der ganzen Leserszene künden, diesen Gedanken hatte ich auf dem Ohrensessel. Wenn aber, das dachte ich nun weiter, kein Autor so geschrieben hätte wie Bernhard, also nicht einmal Bernhard selbst, der ja auch im übrigen der einzige ist, der nennenswert den Bernhard-Stil praktiziert hat, den echten Stil also, den Bernhard, wie ich nun denke, auf dem Ohrensessel sitzend, nicht nur erfunden hat, sondern dann auch im höchsten Maße an sich gebunden und also vereinnamt, dann, wenn also gar niemand so geschrieben hätte wie es hier im "Holzfällen" der Fall ist, so dachte ich, dann wäre dies genau so verachtenswert und nierderträchtig, ich würde es genau so hassen und verabscheuen, genau so diesen Mangel an echtem Bernhard, hassen und verabscheuen, das dachte ich auf dem Ohrensessel.

Um es doch noch verständlich zu formulieren benutzt Bernhard einen Schreibstil, der genau so urkomisch wie eigen ist, gleichzeitig aber nur in kleinen Dosen erträglich, weswegen der eine Absatz den dieses Buch hat nur deswegen angenehm bleibt, weil er nur dreihundert Seiten misst und darum recht schnell zu überwinden ist. Diese dreihundert Seiten nutzt Bernhard, um sich genau so beleidigend wie hochpersönlich über reelle Menschen repräsentierende Figuren zu erregen und diese mit den stärksten Superlativen und ärgsten Neologismen zu belegen, zu denen er fähig ist, um nur ein gutes Wort über sie zu verlieren wenn sie ebenfalls einander gegenüber ausfallend werden. Dabei lümmelt er auf seinem Ohrensessel irgendwo zwischen dem Schalk Eulenspiegels und dem beißenden Selbsthass Dostowjewskis und bietet dabei das Bild eines kuriosen Außenseiters, der sich durch sein Verhalten von allen einst geliebten Menschen distanziert hat, um sie nun obsessiv zu hassen. Sehr amusantes Buch, das auch außerhalb seines Skandals durchaus über Daseinsberechtigung verfügt.

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Zusätzliche Informationen

Thomas Bernhard wurde am 09. Februar 1931 in Heerlen (Niederlande) geboren.

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auf 49 Merkzettel

von 27 Leser*innen aktuell gelesen

von 34 Leser*innen gefolgt

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