Rezension zu "Im Schatten der Hundstage: Erzählungen" von Thomas Christen
Vor kurzem sah ich einen Bericht über Anti-Natalisten, die es ablehnen, Kinder in die Welt zu setzen, um ihnen Schmerz und Leid zu ersparen.
Es ist durchaus etwas Wahres darin enthalten. Denn wenn man sich die Welt und das Leben ansieht, ist letzteres wahrlich von Schmerz, Leid und Dunkelheit geprägt. Besser also, man wäre nie geboren?
In sechzehn Geschichten, die durchaus ernst, aber nicht bleiern sind, beschäftigt sich der Autor mit der Klaviatur der Schattenseiten der menschlichen Facetten.
Er ist sehr variabel, verliert sich nicht in Stereotypen und regt sehr zum Nachdenken an. Das Werk ist durchaus für den reflektierenden Leser mehr als geeignet, der hinterfragt und nichts als gegeben hinnimmt.
Short Stories werden hierzulande in der Tat sehr stiefmütterlich behandelt, im Gegensatz zum anglophilen Raum beispielsweise.
Eine Sammlung, die sehr gut die Conditio Humana widerspiegelt, ohne auf der Hochglanzfläche kleben zu bleiben und tief blickt. Danke, Thomas Christen!