Nach Bruch mit seiner Familie kommt Thomas Engel aus Düsseldorf nach Berlin, um auch hier wieder eine Anstellung als Kriminalkommissar zu finden. Seine Freundin Peggy ist mitgekommen, eigentlich war sie der Treiber für den Ortswechsel, denn sie will sich in Berlin als Modedesignerin auf längere Sicht selbständig machen und hat bis dahin erst einmal eine Anstellung als Schneiderin in einem Atelier gefunden. Für ihren Freund Thomas wird der berufliche Neuanfang schwieriger, denn die Kripo hat keine freien Stellen und so kommt er zur politischen Polizei, wo seine Aufgabe in der Observierung verdächtiger Personen besteht. Schon die erste Observierung verläuft dann aber sehr viel aufregender, als Thomas sich das vorgestellt hat. Es kommt nicht nur zum Todesfall eines Kollegen, sondern er gerät mitten hinein in die Auseinadersetzungen zwischen West und Ost und deren Behörden. Und wie diese im Alltag aussieht und wie sie sich auf seinen Beruf auswirkt, muss Thomas wirklich erst noch lernen und das hautnah, am eigenen Körper erfahren. Eigentlich will er in diesen Kalten Krieg nicht hineingezogen werden und nur korrekt seine Arbeit machen, dem Staat und seinen Bürgern verpflichtet. Doch wie soll das gehen, wenn nicht klar ist, wer genau seine Auftraggeber sind und welchen Vorstellungen eigentlich diese folgen? Schon mit seiner zweiten Observation gerät Thomas genau mit diesen allen, für ihn noch sehr unklaren Verhältnissen in mehr als nur Widersprüche, sie hat beinahe sein tödliches Ende zur Folge und wird sich auch auf seine Freundin Peggy sehr dramatisch auswirken.
Mir hat die Idee gefallen, jeweils ein konkretes Jahr neuerer deutscher Geschichte zum Hintergrund eines Krimis zu machen und im Großen und Ganzen ist Thomas Christos das auch gelungen. Er schafft es wirklich, die großen Ereignisse in und mit einer spannenden und durchdachten Handlung miteinander zu verweben und einen kurzweiligen Krimi entstehen zu lassen. Die Präsentation erfolgte mir dann aber doch zu drehbuchartig, unter ständigem Perspektivwechsel - kein Wunder, denn der Autor ist Drehbuchschreiber. Das Personal kommt zwar sympathisch rüber und wirkt auch echt, manchmal aber eben doch etwas schablonenhaft und dramatisch überzeichnet. Auch die Sprache erschien mir an vielen Stellen zu einfach, oberflächlich. Der historische Hintergrund ist aber sauber recherchiert und am Ende hält der Leser damit ein gut geschriebenes, spannendes und überzeugendes Geschichtsbuch zum Jahr 1966 in Berlin in Händen.
Auch wenn ich nur drei Sterne vergebe, am nächsten Jahr 1967 bin ich durchaus sehr interessiert!
Thomas Christos
Lebenslauf
Alle Bücher von Thomas Christos
1965 - Der erste Fall für Thomas Engel
Orbis Abenteuer – Ein kleiner Roboter büxt aus
Buddy Cool
1966 - Ein neuer Fall für Thomas Engel
Ein Dschinn für alle Fälle – Panik in New York
Pakt mit dem Bösen - Niks erster Fall
Orbis Abenteuer – Ein kleiner Roboter lässt es scheppern
1965 - Der erste Fall für Thomas Engel: Kriminalroman
Neue Rezensionen zu Thomas Christos
Tom läuft am Strand entlang und findet eine merkwürdig aussehende Messingflasche und steckt sie schnell ein. Noch ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. In der Flasche wohnt ein Dschinn mit dem Namen Abu und er erfüllt nun Toms Wünsche. Es ist merkwürdig, verrückt und spannend. Teppiche können fliegen, in der Mathestunde läuft es plötzlich wunderbar und auch sonst kann Tom alles machen. Doch die Freude währt nicht lange, denn Abu geht verschwunden und gemeinsam mit seiner Freundin Emma macht sich Tom auf eine spannende Suche. Verrückt, witzig und total abgedreht.
Das ist kein guter Start in Berlin für Thomas Engel. Anstatt in der Kripo zu arbeiten wird er für Observierungen eingeteilt. Als er dann den Studenten Willy Spanowski beschattet, ein führender Redner in der Studentenbewegung, kommt es zum Mord. Ausgerechnet Thomas erwischt Spanowski anscheinend auf frischer Tat. Doch es ist nicht alles so wie es scheint und binnen kürzester Zeit findet Thomas sich zwischen den Fronten wieder. Ein spannender Teil rund um das geteilte Berlin und dem grausamen Vietnamkrieg.
Dieser Fall ist ganz anders als der erste. Wo der erste mit einem ekelerregendem Mord beginnt, startet dieser mit einem brisanten aber augenscheinlich einfachen Todschlag. Es greift wieder auf die NS-Zeit zurück und wie diese in den 60er Jahren nicht aufgearbeitet wurde, geht aber diesmal in eine andere Richtung. In diesem Teil wird vielmehr die nicht Aufarbeitung von amerikanischer Seite in Deutschland ins Licht gerückt. Wie z.B. verurteilte Kriegsverbrecher verschont wurden, um dafür dann für die USA zu arbeiten. Des weiteren geht es natürlich um den kalten Krieg und die Beziehungen in Berlin. Aber besonderen Fokus wird zu recht auf den Vietnamkrieg gelegt, welcher hier eine besondere Rolle einnimmt und schön einbezogen wird. Inhaltlich also wie im ersten Teil ein Krimi voller Spannung und Action der aber gleichzeitig einen anderen Teil der 60er Jahre beleuchtet.
Das Cover ist wieder schwarz weiß und bildet diesmal das Brandenburger Tor ab. Durch dieses schwarz weiß und der Darstellung mit der Mauer und den drum rum löst es genau das Gefühl aus, dass ich auch beim lesen hatte. Eine gewisse Grundspannung, ein Mitfiebern und gleichzeitig ein nachdenken über die damalige Zeit, die doch sehr in Vergessenheit geraten ist.
Der Schreibstil ist leicht und locker zu lesen. Er beinhaltet sehr vereinzelte Fachbegriffe, die man aber nicht verstehen muss, um der Story folgen zu können. Die Figuren sind wieder vielschichtig und realistisch ausgearbeitet und machen auch wieder eine bedeutende Entwicklung durch. Gerade Peggy, Thomas Freundin ist zu beginn gegenüber der Studentenbewegung und dem Redeführer Spannowski ganz anders eingestellt als gegen Ende des Buches.
Insgesamt wieder ein super Krimi der gleichzeitig wunderbar die damalige Zeit mit aufgreift.
Gespräche aus der Community
Als Thomas Engel seinen Dienst bei der Polizei Düsseldorf antritt, stürzt er sich in die Ermittlungen zu seinem ersten Fall. Doch als er eine Verbindung zu einem anderen Fall aus den 1930er Jahren erkennt, werden ihm schnell Steine in den Weg gelegt. Wer will verhindern, dass Thomas die Wahrheit herausfindet?
Findet es in unserer spannenden Crime-Club-Leserunde heraus!
Wie im Teil 1 der Leserunde bereits erwähnt habe ich dieses buch irgendwann abgebrochen. Denn wenn ich anfange ein Buch zu lektorieren und mit Stift, Textmarker und Klebezettel zu verzieren, hat dies nichts mehr mit Lesevergnügen zu tun. Da ich allerdings angeschrieben wurde, das eine Rezi Pflicht ist habe ich meine 1* Abbruchrezi verfasst und hier versucht zu erklären warum das Buch unfassbar unglaubwürdig, unecht, und Gefühlstod ist.
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