Rezension
Nachdem mich „ Verstecktes Herz“ aufmerksam gemacht hat und auch „Das Testament“ begeistert hat, hier eine weitere Erzählung von Thomas Dellenbusch, die etwas ganz Besonderes ist.
Der Nobelpreis für Physik wird an Professor Otto Bendner verliehen. Über Jahre hat er am größten Teilchenbeschleuniger geforscht und dabei Entdeckungen gemacht, die die Welt verändern könnten. Mit seiner Theorie von Zeitumkehr und der Entstehung von schwarzen Löchern findet er aber nicht nur begeisterte Anhänger, sondern auch zahlreiche Kritiker. Eben diese Kritik, der er sich aussetzten muss, versetzt ihn in Unruhe. Als ihn dann noch ein geheimnisvoller Kollege kontaktiert, läuft es nicht mehr ganz rund.
Ich war etwas skeptisch, ob mich eine Erzählung über Teilchenbeschleuniger, Zeitumkehr und schwarze Löcher überzeugen kann, da ich eher der Leser bin, der es gerne möglichst real haben will. Allerdings hat mich der Autor hier mit einer Schreibkunst verblüfft, die ich in dieser Form noch nie gehabt habe und das hebt eben „Der Nobelpreis“ auch aus der Menge anderer Erzählungen deutlich ab. Ich habe mir diese Erzählung über die Autorenseite wieder als Hörbuch besorgt, weil ich von Thomas Dellenbusch als Sprecher so begeistert bin. Wirklich vollauf begeistert war ich nicht von den physikalischen Phänomenen, das möchte ich nicht verheimlichen. Am Ende dachte ich mir, da muss irgendetwas fehlen. Aber da fehlt nichts, denn der Autor hat hier ganz bewusst ein Palindrom erster Güte geschaffen. Jeder kennt das Wort Otto, das man vorwärts und rückwärts lesen kann. Ich wusste bisher nicht, dass man auch eine Erzählung so verfassen kann, dass dies möglich ist
Weil ich von dieser Idee so begeistert bin, da sie eben so besonders ist, bekommt „Der Nobelpreis“ 5 Sterne von mir.