Da ich selbst in Shanghai gelebt habe, habe ich mich sehr über dieses Buch gefreut. Es zeigt mal eine andere Perspektive, dass Ausländer in chinesischen Familien nicht unbedingt sofort von allen willkommen sind . Der Autor gibt private Einblicke in sein Gefühlsleben und ich konnte sogar noch etwas mehr über die Kultur lernen. Insgesamt ein lustiges Buch, da der Autor auch über sich lachen kann.
Thomas Derksen
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Thomas Derksen
Kartoffelbrei mit Stäbchen
Und täglich grüßt der Tigervater
Neue Rezensionen zu Thomas Derksen
Thomas Derksen ist ein deutscher Blogger, der in Shanghai lebt und sich dort mit Geschichten aus seinem chinesischen Alltag eine große Fanbasis aufgebaut hat. In seinem neuen Roman „Kartoffelbrei mit Stäbchen“ erzählt er von seinen Flitterwochen, die er eigentlich mit seiner frische vermählten Liping zu zweit in Griechenland am Strand verbringen wollte. Doch es kommt ganz anders als gedacht. Thomas und Liping reisen gemeinsam mit seinen chinesischen Schwiegereltern nach Deutschland, um im kleinen Kreise bei der Familie eine deutsche Hochzeit zu feiern. Direkt im Anschluss geht es ans Eingemachte: 5 Länder in 7 Tagen – eine Hochzeitsreise inklusive Schwiegereltern steht auf dem Plan, denn die wollen schließlich etwas von Europa sehen…
In Derksens neuem Buch beschreibt er humorvoll die deutschen und chinesischen Eigenarten aus dem Blickwinkel seiner neuen Schwiegereltern, die doch einfach nur einen Städtetrip in Europa machen und möglichst viele Fotos vor Sehenswürdigkeiten schießen wollen, um später in den sozialen Medien damit prahlen zu können. Doch wer hätte auch ahnen können, dass man in Deutschland in den Cafés für heißes Wasser bezahlen muss und das Essen hierzulande so überhaupt nicht Chinesisch schmeckt? Wer hätte gedacht, dass die Berliner Mauer in Wahrheit so klein ist, dass man sie in Berlin gar nicht auf Anhieb findet und die deutschen Polizisten so gar keinen Sinn für Humor haben?
Nachdem ich total begeistert von Derksens erstem Buch „Und täglich grüßt der Tigervater“ war, stand „Kartoffelbrei mit Stäbchen“ als Fortsetzung ganz weit oben auf meiner Leseliste. Meine Erwartungen waren hoch, und wie das mit Folgebänden so oft der Fall ist, konnten die Erwartungen nur teilweise erfüllt werden. Derksen beschreibt auf humorvolle Art die chinesischen Eigenarten aus der Brille eines Deutschen sowie die deutschen Eigenarten aus der Brille der Chinesen. Das Buch ist kurzweilig und unterhaltsam, es lässt sich schnell durchlesen und bietet Stoff für ein paar gemütliche Schmökerstunden. Derksen versteht es, mit seinem Buch zu unterhalten.
Leider reicht die Qualität aber nicht an Band 1 heran. Manchmal fand ich die Witze in dem Buch doch ziemlich gezwungen und an einigen Stellen ist das Ereignis, von dem in der Geschichte erzählt wird, sicher auf Kosten des Wahrheitsgehalts etwas umgedichtet worden, damit es besser in die Storyline passt. Was mich zudem stört, ist die Tatsache, dass weder seine Schwiegereltern (allen voran sein Schwiegervater) noch seine deutschen Eltern in dem Buch positiv dargestellt werden. Schön, in Band 1 haben wir alle über das Bild des etwas exzentrischen Tigervaters gelacht, aber wenn die gleichen Witze und Pointen auf seine Kosten immer wieder wiederholt werden, frage ich mich schon, wie er das Buch denn fände, wenn er wüsste, was sein Schwiegersohn da alles über ihn schreibt.
Insgesamt ist „Kartoffelbrei mit Stäbchen“ eine amüsante, nette Lektüre für den Feierabend zum Entspannen. Die Witze sind leider etwas redundant und an das Vorgängerbuch kommt es nicht heran. Dennoch ein schönes, humorvolles Buch über eine amüsante chinesische Reisetruppe in Europa.
Immer schon habe ich ein Faible für andere Kulturen und die Fallen, die sich dadurch stellen. Ich mag es, Geschichten über diese ganz besonderen Fettnäpfchen zu lesen und mehr über andere – mir fremde – Kulturen zu erfahren. Gerade Asiaten leben in einer ganz anderen Welt, die uns völlig fremd und oft auch kurios erscheint. Hier hat der Autor diesen Ansatz quasi umgedreht. Und das ist einfach wirklich lustig und sehr, sehr unterhaltsam. Was drei Chinesen in nur sieben Tagen in fünf Ländern in Europa erleben, das ist wirklich witzig. Der Autor ging zusammen mit seinen Schwiegereltern auf Hochzeitsreise in seiner Heimat – dass am Ende wieder alle nach China geflogen sind und überlebt haben, ist fast ein Wunder.
Ich bin schon jetzt gespannt auf das Vorgängerbuch, das ich unbedingt auch noch lesen möchte!
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