Allein der Klappentext hat es in sich. Hier läuft dem routinierten Krimileser bereits das Wasser im Munde zusammen. Glücklicherweise durfte ich mich zu den Gewinnern der Buchverlosung zu "Siam Affairs" zählen und habe sofort mit der Lektüre begonnen, nachdem ich das Buch endlich in Händen hielt.

Meine anfänglichen Bedenken, mir könnten vielleicht gewissen Vorkenntnisse zur Geschichte fehlen, da es sich hier um den dritten Teil einer Reihe handelt, haben sich schnell zerstreut.

Schon der Prolog hat mich gefesselt und so habe ich die Story regelrecht verschlungen.

Der Autor hat einen Schreibstil, welcher dem Leser das Kopfkino direkt in die Gedanken pflanzt, eine wahre Glanzleistung.
Mit vielen Perspektivwechseln, die allerdings keinen Einfluss auf die Übersichtlichkeit der Handlung hatten, wird es dem Leser ermöglicht, die Ereignisse aus Sicht von jedem Protagonisten mitzuerleben und Beweggründe sowie Gedanken zu verstehen.
Jede einzelne Person, jeder Charakterzug, wirkt äußerst plastisch. Da kein Akteur perfekt ist, erscheinen sie allesamt realistisch und tiefgründig.

Gekonnt wurde auch der Spannungsbogen aufrecht erhalten. An genau den richtigen Stellen wird wieder die Perspektive geändert, sodass der Leser der Auflösung der Ereignisse entgegenfiebert.

Das ist wirklich toll gemacht!

Als einziges Manko empfand ich den Showdown, bei dem alle Fäden zum Gesamtbild zusammengefügt wurden. Meiner Meinung nach, war diese Szene etwas überladen, auch wenn sie nicht schlecht erzählt war. Um nicht zu spoilern, möchte ich nicht ins Detail gehen. Die Leser des Buches werden aber vermutlich wissen, was ich meine. Vielleicht hätte hier ein bisschen weniger Drama der Handlung gut zu Gesicht gestanden.

Mein Fazit fällt insgesamt aber sehr gut aus: vier von vier Sterne!

"Siam Affairs" hat sich, trotz eines Sternchens Abzug, zu einem weiteren Lesehighlight des Jahres gemausert und verdient definitiv eine Leseempfehlung.