Cover des Buches Sterblich (ISBN: 9783764503932)
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Rezension zu Sterblich von Thomas Enger

Grandioser Auftakt

von funne vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Nichts für Actiontypen, aber super entspannend zu lesen

Rezension

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funnevor 10 Jahren
Henning Juul ist zurück. Nach dem tragischen Tod seines Sohnes vor zwei Jahren glaub er, nie wieder der Alte sein zu können. Doch kaum beginnt der erste Arbeitstag, erwacht Juuls Ermittlerinstinkt wieder: Die Leiche der Studentin Henriette Hagerup wird halb im Boden vergraben, gesteinigt und ausgepeitscht auf einem Hügel gefunden. Der Hauptverdächtige: Ihr Freund, möglicher Befürworter der Hadd-Strafe. Doch dann taucht ein Drehbuch auf, das genau diesen Mord beschreibt. Und es wäre zu einfach, dem Täter im Drehbuch Henriettes Freund zuzuordnen...

Meine Meinung:
Ein schlichtes Cover. Ein nichtssagender Titel. Aber ein bekannter Bestsellerautor. „Sterblich“ ist der erste Band von Thomas Engers Henning-Juul-Reihe, der Reihe des Journalisten mit dem unvergleichlichen Spürsinn. Das Buch beginnt ein wenig philosophisch, extrem unverständlich, mit dem, was Juuls Persönlichkeit ausmacht: Dem Tod seines Sohnes. Das Ausmaß des vergangenen Geschehens erfährt der Leser erst im Laufe des Buches richtig. Nachdem man diese Hürde allerdings überwunden hat, geht es los: Thomas Enger besticht nicht durch eine packende, unglaublich spannende Schreibweise, sondern eher durch eine Angenehme, Entspannende, die allerdings den gleichen Effekt ausübt: Sie fesselt den Leser regelrecht an das Buch und macht es zu einem wahren Lesevergnügen.Auch für Leser, die nicht unbedingt eine spannungsgeladene, schlaflose Nacht zubringen wollen. Das erste Mal seit Langem hat mich ein Buch so gepackt, dass ich plötzlich nichts Besseres zu tun hatte als es zu lesen. Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher, die ich dank dem Blanvalet Verlag auch gleich hier habe. Leider fand ich, dass das Buch nach dem Finale ein wenig lang gezogen und quasi zum Einschlafen langweilig war, da nämlich jeder noch so kleine Faden verknotet werden musste. Außerdem sind die Motive der Täter ziemlich löchrig – beziehungsweise für mich nicht sonderlich gut nachzuvollziehen. Dementsprechend unzufrieden mit ich mit dem Ende, nachdem mir der Rest des Buches prächtig gefallen hat. Dafür sind die letzten Seiten allerdings eine Art Schocker, die sowohl neugierig auf das nächste Buch machen als auch den Leser aus seinem Halbschlaf wecken. Auch zu Henning Juul selbst sollte ein Kommentar nicht fehlen. Wenn man dieses Buch liest, kommt man glaube ich nicht umhin, es mit der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson zu vergleichen. Was vermutlich daran liegt, dass es eine Art Krimi ist, die allerdings nicht aus Sicht der Polozei, sondern aus Sicht eines Kriminaljournalisten geschrieben ist. Trotzdem merkt man schnell, dass dieses Buch etwas völlig Anderes ist und Henning Juul eine einzigartige Persönlichkeit hat – ein wunderbar ausgearbeiteter Charakter mit einer tiefgreifenden Vergangenheit, der wirklich dafür gemacht ist, in einer ganzen Buchreihe mitzuspielen. Er ist dessen würdig, und ich freue mich schon, ihn bei seinen nächsten beiden Fällen begleiten zu dürfen.
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