Menschen in vier Kategorien einteilen – geht das überhaupt? Bereits mit dem Myers-Briggs-Typenindikator (MBTI), welcher die Menschen in 16 Persönlichkeitstypen eingeteilt, kann nicht jeder etwas anfangen. Aber jetzt sogar nur vier?
Ich habe das Buch in der Weihnachtszeit entdeckt, als ein Familienmitglied zu Besuch war und ich neugierig wissen wollte, was die Person da liest. Nachdem ich selbst etwas darin blättern durfte, war ich einige Kapitel später schon in Lachtränen aufgelöst, weil ich zu jedem Persönlichkeitstyp mindestens eine Person aus meinem engeren Kreis zuordnen konnte, die haargenau passt – mich selbst eingeschlossen. Es ist aber nicht nur der Unterhaltungsfaktor, sondern auch die Menge an Information, die mich davon überzeugte, dass ich mir das Buch schleunigst selbst nachkaufen muss, weil ich noch länger davon zehren möchte.
Manche sind vielleicht dagegen, Menschen allgemein zu kategorisieren. Wie der Autor argumentiert, tun wir das aber trotzdem in unserem Unterbewusstsein. Warum sich also nicht gleich aktiv damit beschäftigen, wie wir das zu unserem Vorteil nutzen können, um andere besser zu verstehen, um eben nicht in die Falle zu tappen, eigene Denk- und Verhaltensmuster automatisch auf andere zu übertragen und dann zu schlussfolgern, dass alle anderen sich völlig idiotisch verhalten?
Es ist gut möglich, dass nicht jeder so wie ich darüber lachen wird, sondern sich vielleicht sogar angegriffen fühlt, denn ehrlich gesagt kommen manche Farben besser weg als andere. Mir haben die vier Kategorien aber immens geholfen, und an Stellen wie der Kapitelüberschrift “Why Some People Have to Sleep on Things for So Long You Wonder If They’ve Gone into Hibernation” habe ich mich sehr amüsiert, weil ich entweder mich selbst oder andere in meinem engeren Kreis wiedererkannt habe. Oder auch hier: “Greens feel better when they don’t have to be active. [...] A Green glides under the radar and disappears completely. He needs peace and quiet to be able to do what he does best. Peace and quiet make him feel safe and content.”
Fazit: Ein überraschend erheiternder und tiefsinniger Einblick in unterschiedliche Persönlichkeitstypen. Es ist kein Muster, um alle Menschen der Welt zu verstehen, und es gibt immer noch Menschen, die ich auch nach der Lektüre wohl nie verstehen werde. Dennoch lehrt uns das Buch, welche Typen es geben kann, wie wir alle besser miteinander kommunizieren und umgehen können, und dass andere Menschen eben keine Idioten sind. Ein unglaubliches Lesevergnügen, bei dem ich nicht nur viel geschmunzelt, sondern auch einiges dazugelernt habe.