Cover des Buches Teufelskanzel (ISBN: 9783839213940)
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Rezension zu Teufelskanzel von Thomas Erle

Rezension zu "Teufelskanzel" von Thomas Erle

von suckel_borst vor 11 Jahren

Rezension

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suckel_borstvor 11 Jahren
Persönliche Bemerkungen zu Thomas Erle: „Teufelskanzel. Ein Schwarzwaldkrimi“ Das Wichtigste vorweg: Wer das Buch einmal in die Hand nimmt, der wird es so schnell nicht weglegen, es ist spannend, sprachlich gut und es hat interessante lokale Bezüge, die das südbadische Land und seine Leute zwischen Emmendingen, Freiburg und dem Belchen- bzw. Kandelgebiet realistisch und vielfach liebevoll darstellen. Der Roman ist sprachlich gut; Satzbau und Wortwahl sind auf hohem Niveau. Auch die Dialoge, mehrfach im Dialekt, lesen sich wunderbar. Die realistische Darstellung ist sehr plastisch: Ich bin beim Lesen im Geiste erneut dort spazieren gegangen, wo sich die Protagonisten bewegten. Ich kenne ca. 90% der Schauplätze. Dabei habe ich wieder einmal bemerkt, wie lieb mir Emmendingen geworden war. Ich hatte ca. fünf Jahre dort gelebt. Aber auch Freiburg, der Kandel und der Belchen sind mir vertraut. Das ist alles sehr stimmig. Und das wird sich auch dem mitteilen, der die Gegend noch nicht kennt. Überhaupt werden mehrere Themen richtig gut beleuchtet – ich kenne mich zwar bei den Kelten persönlich nicht so gut aus, und ob der 21. März auf dem Belchen wirklich so abgeht, weiß ich nicht. Das ließe sich ja recherchieren. Der Roman macht mich neugierig. Die Personengestaltung gefällt mir gut, vor allem natürlich die des etwas melancholischen und leicht verträumten Weinhändlers Kaltenbach – von Luise hätte ich persönlich gern mehr gewusst, vor allem, ob es sich gelohnt hätte, sich stärker um sie zu bemühen. Auch die Persönlichkeit von Sutter würde ich gern noch genauer kennen lernen. Die Spannungskurve ist gut angelegt. Am Anfang verläuft vieles erst einmal langsam, vor allem deswegen, weil Kaltenbach etwas unprofessionell vorzugehen scheint und ich ihm eigentlich nicht so viel Durchhaltekraft zugetraut habe. Am Schluss überstürzt sich alles, das ist ein furioses Ende. Da stürzt auch die Handlung arg schnell weg – ich hätte gern noch mehr erfahren, wie es zu diesem Vorfall im Einzelnen kam. Die Aufklärung bleibt da recht kurz. Vielleicht muss das aber beim Krimi so sein. Und dass die Kapitel immer am Ende so aufhören, dass man schon ins nächste Kapitel stürzen möchte, das ist ja auch sehr gekonnt. Deshalb wird der/die Leser/Leserin den Krimi nicht so schnell weglegen, denn das Buch ist sprachlich gut, es hat wunderbare Lokalbezüge, und vor allem: Es ist spannend. Warten wir auf Kaltenbachs zweiten Fall. Suckelborst
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