In einer Miene in einem abgelegenen Gebiet der Welt Ancaria, finden Mienenarbeiter eine verschüttete Höhle. In dieser Höhle befinden sich Texte, die der elfische Großinquisitor unbedingt besitzen will.
Der Großinquisitor erweckt daher den verstorbenen Menschenkrieger Garlan wieder zum leben, er wird ein Schattenkrieger, und soll was auch immer sich in dieser Miene verbirgt dem Großinquisitor beschaffen.
Garlan ist von seiner Aufgabe alles andere als angetan. Er sollte tot sein und fühlt sich fehl am Platz und in ihm kämpfen zwei Seelen. Eine raserische, bösartige Seite, die töten will und eine rationale, die von den Lehren seines alten Meisters geleitet wird. Zusammen mit der jungen Halbelfe Leandra, die er kennen lernt, weil sie ihm den Geldbeute stiehlt und dem Betrüger Loi flüchtet er vor der elfischen Polizei, die ihn wegen Belästigung und Entführung Leandras verhaften will.
Dieses Hörspiel basiert auf dem gleichnamigen Computerspiel von 2009. Ich kenne das Computerspiel nicht und für mich auch nicht auf Zusatzmaterial und dergleichen an. Für mich kommt es nur darauf an, was das Hörspiel taugt, da ich ansonsten keinerlei Hintergrundinformationen zu Personen und Handlung habe und Zusatzfeatures mich generell nicht interessieren.
Dieser erste Teil macht den Eindruck eines klassischen Fantasy Hörspiels nach bekannten Regeln. Eine fantastische Welt und die üblichen Archetypen: Der Krieger, die Diebin/Bogenschützin und ja, was auch immer Loi ist die gegen einen großen Oberbösewicht zu Felde ziehen.
Im ersten Teil werden die Protagonisten eingeführt, und die Welt erklärt und das ist durchaus gut gemacht. Die Geräuschkulisse ist topp, die Sprecher (zumindest der Hauptrollen) sind sehr gut, wenn auch einige Nebenrollen deutlich schwächer besetzt sind und unecht klingen. Besonders gelungen fand ich, dass die Seeleute Norddeutsch sprechen, das passt wunderbar zu Seeleuten.
Das ziemlich heavy-metall gehaltene Titellied von Blind Guardian bedient die rollenspieleklischees und die Klischees über die Musik, die diese Menschen (angeblich) hören.
Das Hörspiel ist auf 5 Teile angelegt, man kann also eine durchgehende, geplante Geschichte erwarten, die nicht irgendwo versickert oder seicht wird. Beim ersten Teil handelt es sich natürlich erwatungsgemäß um eine Einleitung, aber die ist wirklich sehr gut gelungen.