Cover des Buches Blick und Beute (ISBN: 9783875362824)
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Rezension zu Blick und Beute von Thomas Fritz

Rezension zu "Blick und Beute" von Thomas Fritz

von dorli vor 12 Jahren

Rezension

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dorlivor 12 Jahren
Jan Horvath, Fotoarchivar des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig, ist auf dem Weg zur Arbeit, als er im Rückspiegel seines Autos beobachtet, wie im Bentley hinter ihm ein Mann erschossen wird. Jan macht mit seinem Handy ein Foto und fährt, abgelenkt von der dramatischen Szene, prompt auf den Wagen vor ihm auf. Zwei Verkehrspolizisten erscheinen auf der Bildfläche, Jan wird von seinem Unfallgegner Trunkenheit am Steuer vorgeworfen, die Polizisten stellen Restalkohol fest. Als Jan die Gründe für seine Unaufmerksamkeit erklärt, glaubt ihm niemand, sein Führerschein ist erst mal weg. Eine Katastrophe für ihn, muss er doch täglich seine bei seiner Exfrau lebende Tochter quer durch die Stadt zur Schule fahren. Als Jans Geschichte sich als Teil eines Entführungsdramas herausstellt, nehmen die Verwicklungen ihren Lauf… In diesem Roman treffen mehrere ganz unterschiedliche Geschichten aufeinander, die durch ein einfaches Handy-Foto miteinander verknüpft werden. Dabei werden die einzelnen Fäden der Handlung so geschickt miteinander verwoben, dass die Geschichte an keiner Stelle konstruiert wirkt. Die Verkettung all dieser unglücklichen Umstände hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht und manchmal auch den Kopf schütteln lassen. Ich habe mich amüsiert über ein Ermittlerteam, das immer ein paar Meter hinterherhinkt; über Streifenpolizisten, die aus Eigenschutz lieber den Mund halten; über Jan Horvath, der von einer vertrackten Situation in die nächste stolpert. In diversen kleinen Rückblicken erfährt man mehr über die Lebensumstände der einzelnen Personen, ihr derzeitiges Handeln wird darin nachvollziehbar erklärt. Ausgangspunkt dieser Rückblenden ist das Jahr 1989, geschildert werden die unterschiedlichen Lebenswege nach dem Mauerfall. Die kurzen Kapitel lassen sich angenehm zügig lesen. Thomas Fritz erzählt diese Geschichte ganz hervorragend, die Glanzpunkte waren dabei für mich eindeutig die Dialoge. Lebendig und voller Schwung – einfach herrlich.
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