Thomas Geiger

 4,4 Sterne bei 8 Bewertungen
Autor*in von Laute Verse und Luftsprünge.

Lebenslauf

Thomas Geiger, geboren 1960 in Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz, arbeitet seit 1989 im Literarischen Colloquiums Berlin als Redakteur und seit 2014 auch als Mitherausgeber der Zeitschrift „Sprache im technischen Zeitalter“ sowie als Programmkurator im LCB. Seit 15 Jahren betreut er auf der Leipziger Messe das Autorenspecial und lud für dieses Vortrags- und Leseprogramm weit über 100 europäische Schriftstellerinnen und Schriftsteller nach Leipzig ein. Im Frühjahr 2009 gab er die Lyrikanthologie „Laute Verse. Gedichte aus der Gegenwart“ im Deutschen Taschenbuch Verlag heraus

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Thomas Geiger

Cover des Buches Laute Verse (ISBN: 9783423246927)

Laute Verse

(7)
Erschienen am 01.04.2009
Cover des Buches Luftsprünge (ISBN: 9783423260701)

Luftsprünge

(1)
Erschienen am 01.05.2015

Neue Rezensionen zu Thomas Geiger

Cover des Buches Luftsprünge (ISBN: 9783423260701)
M

Rezension zu "Luftsprünge" von Thomas Geiger

M.Lehmann-Pape
Kompendium der europäischen Gegenwartsliteratur

Kompendium der europäischen Gegenwartsliteratur

Kurze Geschichten und Lyrik sind die beiden Elemente, die Thomas Geiger in diesem europäischen Lesebuch vereinigt und das zu gleichen Teilen.

Ein geistiger Streifzug durch dieses Europa, dass zum einen miteinander mehr und mehr verbunden worden ist in den letzten Jahrzehnten, dass zum anderen deutliche Fliehkräfte durchaus noch erkennen lässt.

„Über reale, aber auch über Sprachgrenzen hinweg“ bietet das Lesebuch hierzu eine große Breite und Vielfalt des literarischen Schaffens von Bekannten, aber auch außerhalb ihrer Landesgrenzen weitgehend unbekannten Autoren. Autoren, die mit aktuellen Texten im Buch vertreten sind (wenn auch nicht, zum größten Teil, mit exklusiven Texten).

John Burns mit seinem Traum vom Fliegen und dem finden der erholsamen Stille auf einem Flughafen irgendwo am Rande der europäischen Zivilisation bietet allerdings eine Erstveröffentlichung im Buch, ebenso, wie Ales Steger und Arnau Pons.

Eine Sammlung von sehr unterschiedlichen Themen und Herangehensweisen. In Teilen dringen die Ereignisse seit 1989 durch die Texte hindurch (der Balkankrieg, der Konflikt um die Ukraine), in anderen Betrachtungen finden sich Hinweise auf das „Leben in der Gegenwart“ in Houellebecq´s „Kriminalfall“ im „Dorf der sauberen (antiseptischen) weißen Häuser) während der ein oder andere lyrische Text zeitlos das Leben an sich zu fassen versucht.

Klar erzählte Geschichten (der „Ruhm“ der irischen Band und der Verlust, den das Leben mit sich bringt, auch innerlich von Colm Tolbin) stehen neben Erzählungen, bei denen der Leser stark ins Rätseln kommt über die verwendeten Symbole und Angesichts eines undefinierten, überaus offenen Endes (wiederum Houellebecq).

So wird jeder Leser aufgrund der Vielfalt der Stile und Themen sowohl Momente der Erkenntnis und der Anregung im Buch erfahren, aber auch Irritation oder ein Befremden, das bei dem ein oder anderen Text verbleiben wird.

Insgesamt eine gelungene, breite, interessante Schau auf die aktuellen Gegenwartsautoren mit ihrem je eigenen Stil, der den Leser (fast) ganz mit durch das moderne Europa nimmt und einen Eindruck der Vielfalt der gegenwärtigen Literatur mitsamt moderner Lyrik vermittelt.

Eine empfehlenswerte, nicht immer einfach und nicht immer leicht zugängliche Lektüre.

Cover des Buches Laute Verse (ISBN: 9783423246927)
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Rezension zu "Laute Verse" von Thomas Geiger

SV
Rezension zu "Laute Verse" von Thomas Geiger

„Denn das Gedicht ist mehr als Quitte und Qualle“ – das ist eine ganz fatale Aussage (von Monika Rinck), die das Problem mit den Gedichten aufs Genaueste beschreibt:
Die Quitte und die Qualle wären recht gut zu beschreiben, mit Bildern versehen könnte man sich eine brauchbare Vorstellung davon machen und könnte, Qitte und Qualle abgelegt, weil bekannt, zu anderen wichtigen Dingen übergehen.
Aber die Behauptung „ … ist mehr als ….“ machts nicht so leicht, schnell landet man auch noch bei einer Aussage wie: „Das Gedicht weiß mehr als der Dichter“, einem Lyrikleser gut vertraut, aber dem schreckhaften Lyrik-Erkundungswesen vielleicht schon zu laut.
Und gar „Laute Verse“, so heißt das vorliegende Buch – laut kann leicht stören, oder ist Lautmalerisches gemeint? das versteht man ja auch kaum.
Dabei ist der Titel eine wahre Pracht! Laut gelesene, bei Gedichten immer empfehlenswert, lautmalerische, sprachspielerische (denkspielerisch dürfens auch sein) Gedichte sind einfach ein großes Vergnügen – etwas, das man bei Gedichten häufig unterschätzt, den Spaß, das Spielerische – und wenns beim Spielen bleibt ists auch gut, aber, heimtückisch laut wie sie sein können, die Gedichte, kann ein Vers sich festsetzen, grummeln, bohren, tatsächlich laut werden, zum Denken zwingen – einen Höllenlärm veranstalten.
Also: allen Mut zusammengenommen und ran an dieses feine Buch.
24 Lyriker sind vertreten, mit jeweils etwa 10 Gedichten, es ist eine Auswahl der jüngeren Dichter, meist in den 60er, 70er Jahren geboren, und als interessante und hilfreiche, manchmal rätselhafte, immer lesenswerte Zugabe gibt es von jedem der Dichter einen Text zu einem der Gedichte – Entstehungsgeschichte, „Baugeschichte“ und poetologisches Statement in einem.
Das ist ein guter Einfall des Herausgebers, eine gelungene Zusammenstellung der Autoren (über das „repräsentativ“ kann man immer geteilter Meinung sein), und die „Lauten Verse“ sollten wirklich nicht überhört werden!

P.S.: Die Quitte und Qualle stammen aus einem Gedicht von Monika Rinck – und haben sie vielleicht auch selbst ein wenig überrascht.

Cover des Buches Laute Verse (ISBN: 9783423246927)

Rezension zu "Laute Verse" von Thomas Geiger

Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension zu "Laute Verse" von Thomas Geiger

24 Lyriker mit jeweils einigen Gedichten. Und zu einem dieser ausgewählten Texte schreibt der Autor einen Kommentar. Ein Versuch der Erklärung? Manchmal, ja. Ein Interpretationsansatz? Vielleicht auch das in Ansporn an den Leser, den eben gelesenen Kommentar noch einmal beim wiederholten Lesen des Gedichtes auf sich wirken zu lassen. Eine Ansammlung von gehobenen Gedanken, die zu noch mehr Unverständnis führen? Nein, nein, das nicht. Hier kann man den Dichter im Selbstversuch erleben. Und einen Einlick in Texte erlangen, die man so für sich nicht eröffnet hätte.
Unter den 24 Lyrikern finden sich Marcel Beyer, Silke Scheuermann, Jan Wagner, Thomas Kling, Durs Grünbein. Alle sind sie lesenwerst, die Kommentare natürlich im Besonderen, und sie machen Spaß und bringen bleibende Eindrücke. Man sehnt sich nach noch mehr Erklärungen, um dabei noch ein wenig tiefer einzusinken, und dann weiterzulesen, im ideengenährten Fluss der eigenen Hingabe.

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