Thomas Harlan

 3,4 Sterne bei 13 Bewertungen
Autor von Veit, Die Stadt Ys und weiteren Büchern.
Autorenbild von Thomas Harlan (©Thomas Harlan)

Lebenslauf

Thomas Christoph Harlan wurde am 19. Februar 1929 in Berlin als Sohn des Regisseurs Veit Harlan und der Schauspielerin Hilde Körber geboren. 1942 wurde er nach Zakopane, Polen, dann auf den Landsitz der Familie von Bonin im Kreis Schlawe evakuiert. 1945 kam er nach Berlin zurück, zwei Jahre darauf begann er ein Philosophiestudium in Tübingen. Nach einem Auslandsstipendium für die Sorbonne wanderte er nach Frankreich aus und setzte sein Studium dort fort. Neben dem Studium begann er beim französischen Rundfunk zu arbeiten. Die Jahre danach beschäftigte er sich intensiv mit den deutschen Kriegsverbrechen in Polen, arbeite in Archiven und wurde 1963 wegen Geheimnisverrats in Polen unter Hausarrest gestellt. Der Tod seines Vaters führte ihn nach Italien. Harlan begann mit literarischen Arbeiten, die neben seinen Reisen und seinem Filmschaffen die weiteren Jahre maßgeblich beeinflussten. 1974 reiste Harlan nach Chile, Bolivien und in die USA. Seit 2001 lebte Harlan in einem Lungensanatorium bei Berchtesgaden, Bayern. 2006 veröffentlichte er seinen Roman »Heldenfriedhof«, ein Jahr darauf »Die Stadt Ys«. Am 16 Oktober 2010 starb Thomas Harlan in Berchtesgaden im Alter von 81 Jahren.

Alle Bücher von Thomas Harlan

Cover des Buches Veit (ISBN: 9783499259982)

Veit

 (6)
Erschienen am 01.03.2013
Cover des Buches Die Stadt Ys (ISBN: 9783644498815)

Die Stadt Ys

 (3)
Erschienen am 01.03.2013
Cover des Buches Heldenfriedhof (ISBN: 9783499256899)

Heldenfriedhof

 (2)
Erschienen am 03.03.2011
Cover des Buches Rosa (ISBN: 9783499256882)

Rosa

 (0)
Erschienen am 03.03.2011
Cover des Buches The Shadow of Ararat (ISBN: 9781429974950)

The Shadow of Ararat

 (1)
Erschienen am 01.04.2007

Neue Rezensionen zu Thomas Harlan

Cover des Buches Veit (ISBN: 9783498030124)
Monsignores avatar

Rezension zu "Veit" von Thomas Harlan

Rezension zu "Veit" von Thomas Harlan
Monsignorevor 13 Jahren

Welche ein unglücklicher Mensch! Vergangenheitsverloren und am Zipfel eines Übervaters! Sein ganzes langes und schaffensreiches Leben lang distanzierte sich Thomas Harlan von seinem Nazivater Veit Harlan. Dieser war der zentrale Filmemacher der Nazis, diente sich ihnen regelrecht an, hunderttausende sahen seine giftigen, antisemitischen und gewaltverherrlichenden Filme. Sein Sohn Thomas filmte dagegen, deckte Verbrechen auf, recherchierte den Terror, schrieb gegen das Erbe an.
Und jetzt, an seinem Lebensende, schmettert er in gekünstelt expressionistischer Sprache ein Vaterbuch hin, das sich gewaschen hat. An einer Stelle jammert der Enterbte (warum ist er nicht stolz darauf?) den Originalen von Cranach und Frans Hals nach, die aus der Erbmasse verschwunden sind. Vier Seiten weiter winselt - ja winselt - er um Verzeihung für entzogene Sohnesliebe und Treue.
Vom Frieden in der Seele schreibt er auf knapp hundert Seiten hundertfach. Warum? Mit einem überzeugten Nazi kann es niemals Frieden geben, der will das gar nicht, der kann das gar nicht, der weiß noch nicht einmal, was Frieden ist.

Doch geradezu unappetitlich wird es, wenn mit dem Familienreichtum kokettiert wird. Mehrfach im Buch wird der sterbende Vater aufs Plateau im Tessin gerollt. Meine Güte, seine Statisten in Polen starben anders! Immer wieder werden die vielen Wohnungen der Familienmitglieder im In- und Ausland erwähnt. Was soll das? Warum erwähnt er nicht, dass sein Vater den in der Nazizeit angehäuften Reichtum in die Bundesrepublik mitnehmen konnte, er nie belangt wurde?

Man kann seinen Vater durchaus hassen. In seinem persönlichen Fall ist das absolut angebracht und eine Frage der Ehre. Man kann ihn auch verfluchen und zusehen, dass man seinen Namen abstreift. Aber keinesfalls sollte man ihm psyeudoliterarisch hinterhergreinen.

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Zusätzliche Informationen

Thomas Harlan wurde am 18. Februar 1929 in Berlin (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 20 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

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