"Raus aus dem Hamsterrad" von Katharina Schneider und Thomas Hartl ist ein Ratgeber, den eigentlich fast jeder mal gelesen haben sollte.
Man hat oft das Gefühl, das Leben stagniert und nichts bewegt sich weiter, vorwärts. Man hat seine Träume und kommt der Verwirklichung nicht näher, weil man sich einbildet, es steht immer etwas im Weg.
Mir gefällt hier sehr, dass sich dieses Buch sehr an der Praxis festmacht, nichts wird einfach behauptet und aus der Luft gegriffen.
Anhand von zehn persönlichen und wirklich spannenden Geschichten wird hier erzählt, wie es laufen kann und was man erreichen kann. Es ist so inspirierend dargestellt, dass wirklich jeder wohl etwas für sich mitnehmen kann. Es muss ja nicht gleich der ganz große Schritt sein, auch die Erfüllung kleiner Wünsche macht schon glücklich und motiviert.
Thomas Hartl
Lebenslauf
Der Lauf des Lebens begann damit, dass ich erst mal laufen lernen musste. Als das dann bald ganz gut klappte, hechelte ich durch die Bildungstretmühle. Auch Ewigkeiten sind vergänglich und ehe ich mich versah, war ich fast 30 Jahre und die Leute sagten "Herr Doktor" zu mir. Das gefiel mir, war aber nicht langfristig befriedigend, denn was ich da gelernt hatte, die Wissenschaften des Rechts nämlich, interessierte mich nun nicht mehr. Blöd aber auch.
Tja, Und nun? Nun saß ich da. Am Schreibtisch. Saß da und guckte in die Luft. Und ehe ich mich versah, tippte ich was in meinen Computer. Das machte ich ein paarmal und schon war ein Buch fertig. Und weil mein vermeintliches Meisterwerk einem Verleger und ein paar hundert LeserInnen offenbar gut gefiel und mir das Lob runterging wie ein kühles Bier im schattigen Gastgarten, schrieb ich gleich noch eins. Und noch eins. Irgendwann hab ich zum Zählen aufgehört. Jedes einzelne Buch war und ist ein Baby, und wie Babys so sind, hat man manchmal viel Freude mit ihnen und manchmal möchte man sie nur in die Ecke stellen.
Also, man muss sagen, ich bin also Schriftsteller geworden. Ich schreibe über das, was mich grad bewegt. Zwickts mich, schreibe ich ein Gesundheitsbuch, habe ich einen schönen Traum, flattert was Belletristisches aus mir heraus. So wird mir nie fad. Was das Leben bringt, wird schonungslos verarbeitet. Ohne Rücksicht auf Verluste und den guten Ruf.
Und mehr noch. Obwohl ich das gar nicht geplant hatte, bin ich mittlerweile auch Autorencoach. Einige Bücher habe ich mit anderen geschrieben, noch mehr habe ich im Hintergrund begleitet. Den Satz "Ohne dich hätte es dieses Buch nicht gegeben", könnte ich mir schon eintätowieren lassen. Ein Satz, der mir gefällt. Er zeigt mir, dass ich was richtig mache und er zeigt mir, dass auch andere ihrer Liebe zu Büchern nachgehen und nicht nur träumen, sondern den Hintern hochbekommen und loslegen. Wenn ich dabei helfen kann - umso besser!
Botschaft an meine Leser
Liebe Leute, Bücher zu schreiben und Bücher zu lesen ist eine Freude, die nur uns Menschen zuteil wird und wir dürfen uns glücklich schätzen, wenn uns jemand (der es gut mit uns meinte) dazu gebracht hat, dieses Privileg auch zu erkennen. Wie schön, dass wir so viele sind, die den Genuss eines guten Buches noch würdigen können, und uns darin fallen lassen und versinken können.
Alle Bücher von Thomas Hartl
Geheilt vom Schmerz
Raus aus dem Schneckenhaus
Die Angst vor Krankheit verstehen und überwinden
Raus aus dem Hamsterrad
Fauststarker Herzschlag
Fasten
Geheilt!
Neue Rezensionen zu Thomas Hartl
Auf Watzlawicks Spuren…
Der damalige Bestseller von Paul Watzlawick, „Anleitung zum Unglücklichsein“, wirkte einerseits wie eine Persiflage (wer will schon unglücklich sein) war aber andererseits nichts anderes als eine tatsächlich ernstzunehmende Anleitung zur „Professionalisierung eines Verhaltens“, welches Watzlawick an den Menschen vielfach beobachtet hatte. Natürlich mit ironischer Grundhaltung verfasst, wie nun auch dieses Werk in den einzelnen Schritten durchaus „auf den Punkt2 trifft und vieles von dem entlarvt, mit dem Menschen sich tatsächlich alltäglich das Leben schwer machen (und das in Zeiten, die tatsächlich objektiv schon schwer genug sind).
Gut aber ist natürlich, dass selbst beim todernst nehmen der einzelnen Inhalte (Miese Gedanken zementieren, immer schön negativ bleiben, den Körper weiterhin vernachlässigen, ständig auf das „Ich will“ ganz tief unten hören oder gern auch sich konsequent als Opfer empfinden und vieles mehr noch dazu) im Lauf der Lektüre mehr und mehr eben ebenso klar und deutlich wird, wie es denn anders und mit „besseren Gefühlen2 für sich, die anderen und die Welt, werden und funktionieren könnte.
Natürlich benötigt es hier und da gute Nerven und natürlich sollte man sich als Leser nicht abschrecken lassen von den launigen „Empfangsworten“ im Buch, zu lernen, wie man sein „tristes Dasein noch mehr in den Sand setzen kann als bisher (schon geschehen)“.
Eher kann man sich angenehm zurücklehnen, den frotzelnden und provokanten Ton der Autoren allein schon ob seinem Beitrag zur Kurzweiligkeit der Lektüre würdigen und sich dann daran machen, Schritt für Schritt auch still für sich wirken zu lassen, welchen „Fallen“ der eigenen Person im negativen Bereich man selber doch auch oft im Alltag aufsitzt.
„alle Menschen wollen leidenschaftlich leben, aber keiner will leiden“. Das zumindest trifft den Punkt der modernen Welt genau. Und verweist umgehend auf Einsichten der Menschheitsgeschichte fast von Beginn an. Der „Weg zu den Sternen“ führt „über den Schmerz“ (per aspera ad astera) und selten „direkt auf Los“ beim Monopoly des Alltags.
Dass am Ende „Widerstand“ gegen das Bestehende und zugleich „Anhaftung“ an vielem (merkwürdigem) Bestehenden die Kernkompetenz für ein „mieses Leben“ ausmachen, gibt dann einfach am Ende der Lektüre zu denken. Deren Autoren ihren legeren Tonfall und ihre ironische Sprache konsequent bis zum Schluss durchhalten. Was zwischendrin nerven mag (man ist versucht, anzurufen und zu fragen, ob man nicht irgendwo auch mal positiv ernst hätte formulieren können), ist aber letztlich nur konsequent und entlässt eben gerade nicht aus den mitunter dunkler werdendem Blick auf die eigenen kleinen Tricks, sich möglichst distanziert (ab)wertend dem Leben gegenüber zu positionieren.
Ein Buch, dass die Lektüre von vorne bis hinten wert ist und am Ende mehr Einsichten verschafft, als die Hundertschaften der endlosen Reihen „ernster“ und „tiefer“ (Erfolgs-) Ratgeber.
Inhalt
Nach zwei kurzen Einführungen ist das Buch in 12 Kapitel eingeteilt, die sich jeweils einem Aspekt des Lebens bzw. des Lebens als Paar widmen. Jedes Kapitel ist in kleinere Unterkapitel gegliedert, enthält hin und wieder separate Boxen mit Anregungen und auch mal einem Gedicht. Jeweils am Ende gibt es Merksätze unter dem Stichwort "Was wir daraus lernen", die im Duktus des gesamten Buches gehalten sind. Nach Abschluss der 12 Kapitel gibt es zwei kleine Ausblicke.
Am Ende des Buches finden sich eine Seite Literaturhinweise und reichlich eine Seite Quellenangaben.
Subjektive Eindrücke
Ein durchaus lustiges Buch. Manchmal kann einem auch das Lachen im Halse stecken bleiben. Auf die Dauer war der Humor (für mich) dann aber doch etwas ermüdend. Viele wirklich wichtige Hinweise und Anregungen wurden leider auch etwas durch den Humor überdeckt.
Damit bietet das Buch durchaus einen netten Lesegenuss, aber dann doch etwas wenig sachliche Erkenntnis.
Fazit
Nett zu lesen mit ein bisschen Sachinformation.
Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com
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