Schwerer Start in zweierlei Hinsicht
von belli4charlotte
Kurzmeinung: Schwieriger Start in zweierlei Hinsicht
Rezension
Thomas Herzberg zählt noch nicht zu den bekannten Autoren, aber das wird sich sicher bald ändern.
Er hat bei „Nasses Grab“ einen Krimi mit Lokalkolorid erschaffen und das eben in der Ostsee. Das Buch lebet somit eben auch oder gerade von der Umgebung und den rauen Winden.
Aber damit eben auch mit den typischen Leuten mit Kutter und Küste. Schon allein diese bildliche Beschreibung macht den Krimi schon sehr sympathisch, aber noch sympathischer sind natürlich die Hauptfiguren. und diese kommen da gleich mal sehr authentisch rüber. Ina und Jörn - zwei Bekannte mit Vergangenheit hoffentlich auch guter beruflicher Zukunft.
Ina( Polizistin) hatte es in der Vergangenheit schwer, nach einen Vorfall im Dienst hatte sie eine fast einjährige Auszeit. und jetzt ist sie ausgerechnet an der Seite ihres Ex-Schwagers Jörn wieder im Dienst. Neue Dienststelle, neuer Chef, aber alte Bekannte. Ein Start, der sehr holprig ist.
Und das ist es hier auch in weiterer Hinsicht, denn dieses Privatverhältnis wird immer wieder genauer beleuchtet und ist Nebenschauplatz, was die Story teils zu sehr unterbricht. Es beeinflusst leider den Lesefluss.
Roter Faden sollte da doch deutlich eher der Mordfall sein. Denn man hat einen Mann am Strand gefunden.
Ein Mann der sehr viele Facetten hatte wie es scheint. So kommt Befragungsmarathon in Schwung, doch ohne eine wirkliche Spur. zunehmend findet man aber die Verbindung zu einen Kutter. Und das was dort geschehen ist, ist wahrlich schwer zu begreifen und nachzuvollziehen.
Es wird zunehmend verworrener, aber auch spannender. Wenn es teils sehr lange zähe Passagen gibt, so finden sich eben auch sehr spannende Momente wieder.
Die Story an sich wirkt in sich schlüssig und nachvollziehbar. dazu eben ein Fall, der eigentlich gleich 2 Fälle sind. Klingt nicht nur interessant, sondern ist es eben auch.
Manches scheint sich im Aufbau zu verlieren und wirkt damit erzwungen, oder Dialoge die wie vorgefertigt wirken.
Dafür kommt man doch gut in die Story rein und kann die Charaktere gut zuordnen, da diese auch gut ausgearbeitet sind.
Der Spannungsbogen lässt lange auf sich warten, da man zu sehr von dem Nebenschauplatz und den persönlichen Belangen der 2 Hauptfiguren abgelenkt wird.
Da die Story toll ist und immer wieder der Charakter der Ostsee mit hineinspielt kann man durchaus das Buch empfehlen.