Rezension zu "Die Schachnovelle" von Thomas Humeau
"Literaturwerkstatt- kreativ / Blog" stellt vor:
Graphic Novel „Die Schachnovelle“ Stefan Zweig / Thomas Humeau
„Ein Klassiker der Weltliteratur in neuem Gewand“
New York 1947
Der Passagierdampfer Kopernikus ist auf dem Weg von New York nach Buenos Aires. Auf dem Schiff befinden sich viele Reisende unterschiedlicher Couleur und Ambitionen. Da ist Emma die Tochter des Kapitäns, die den wortkargen Schachweltmeister Czentovic zu einem Schachspiel herausfordert und Dr. B. ein mysteriöser Österreicher, der ebenfalls ein hervorragender Schachspieler ist.
So kommt es zu einem Spiel zwischen Schachweltmeister Czentovic und Dr. B. Während der Schachpartie kommen bei Dr. B schlimmste Erinnerungen hoch. Er war Gefangener der Nazis gewesen und überlebte die Isolationshaft nur durch ein Schachbuch, das ihm zufällig in die Hände fiel. Er begann die Schachpartien in diesem Buch im Geiste nach zuspielen; die ihm jedoch am Ende fast den Verstand raubten.
Fazit:
Erst im letzten Jahr habe ich Graphic Novels für mich entdeckt und daran ist mein Sohn nicht ganz unbeteiligt, hat er doch Comics, Mangas und eben auch Graphic Novels schon seit seiner Kindheit in seinem Bücherregal stehen.
Bei diesem Format reizen mich vor allem die Klassiker und die jeweiligen neuen Interpretationen. Die Schachnovelle wurde von Stefan Zweig zwischen 1938 und 1941 im brasilianischen Exil geschrieben und ist sein letztes und zugleich bekanntestes Werk. Gelesen habe ich das Original bereits als Jugendliche und es gehört bis heute zu einen meiner Lieblingsbücher. Von daher war ich auch ganz gespannt, wie Thomas Humeau diese Adaption gelungen ist.
Wenn man das Original von Zweig nicht kennen würde, wäre die – von Thomas Humeau – nicht unbedeutende Veränderung der Rahmenhandlung, sowie der Austausch der Protagonisten eigentlich kein Problem. Die neue Interpretation ist als eigenständiges Werk bestens umgesetzt und die Darstellung der einzelnen Charaktere ist Humeau gut gelungen. Persönlich fand ich den Austausch der Protagonisten von Ingenieur McConnor im Original gegen Emma in diesem Werk etwas irritierend, aber das obliegt letzten Endes natürlich der künstlerischen Freiheit von Thomas Humeau.
Mit der Wahl seiner kräftigen Hauptfarben – Blau, Rot und Lila – hat der Illustrator ein sehr gutes Händchen bewiesen, diese spiegeln die Stimmungen der Charaktere und die Atmosphäre an Bord des Schiffes sehr gut wider. Die einzelnen Zeichnungen sind sehr ansprechend und detailreich gezeichnet.
Auf jeden Fall ist dieser Graphic Novel bestens geeignet jüngere Menschen Literaturklassiker näher zubringen, also auch als Klassenlektüre sehr empfehlenswert!
https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2020/01/08/graphic-novel-die-schachnovelle-stefan-zweig-thomas-humeau/
Besten Dank an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar.