Rezension zu Das Geheimnis der Anasazi von Thomas Jeier
Rezension zu "Das Geheimnis der Anasazi" von Thomas Jeier
von mabuerele
Rezension
mabuerelevor 13 Jahren
Melissa begleitet ihren Vater, einen Archäologen, zu den Ausgrabungen eines Felsendorfes der Anasazi in New Mexiko. Auf der Heimfahrt werden sie von einem Auto gerammt. Waren es betrunkene Cowboys? Melissa glaubt nicht daran… Das Jugendbuch vereint auf geniale Weise drei Erzählungen miteinander: Die Suche des Archäologen nach dem Geheimnis der Anasazi, die Glaubenswelt der Indianer und Jagd einer skrupellosen Bande nach einem Schatz. Moderne Welt und Indianerglauben treffen aufeinander. Zudem hat Melissa noch ein persönliches Problem. Ihre Mutter hat sich von der Familie getrennt, weil sie sich durch die Arbeit ihres Mannes vernachlässig fühlte und Melissa kann sie auch telefonisch nicht erreichen. Das Buch hat mir gefallen. Einfühlsam wird dargestellt, wie Melissa mit der Gedankenwelt des Indianerjungen Johnny und seines Großvaters vertraut gemacht wird. Die Ängste des Jungen sind nachvollziehbar. Melissa und ihr Vater wissen, dass sie sich in einer Umwelt bewegen, in der sich die Indianer blind auskennen. Jahrhundertaltes Wissen wird unserem rationalen Denken gleichgestellt. Der Autor wertet nichts ab. Das Buch ist ein Beispiel für Toleranz und Verständigung. Spannung erhält es zusätzlich durch diejenigen, die die Schattenseiten der Zivilisation verkörpern. Die Gier nach Gold kennt keinen Respekt vor dem Leben. Altersempfehlungen sind immer schwierig. Auf Grund der Thematik würde ich es ab 11 Jahren empfehlen. Es sollte ein gewisses Verständnis für fremde Kulturen und Ansichten vorhanden sein.