Rezension zu Drei Morde zu wenig von Thomas Kastura
Rezension zu "Drei Morde zu wenig" von Thomas Kastura
von kubine
Rezension
kubinevor 11 Jahren
Bamberg, gerne auch das fränkische Rom genannt, ist eigentlich eine beschauliche, reizvolle Stadt. Eigentlich, denn hinter den reizenden Fassaden lauert das Verbrechen an jeder Ecke. Zum Glück gibt es Staatsanwalt Brandeisen und Kommissar Küps . Der eine überaus korrekt, ein bisschen selbstverliebt, aber immer der Gerechtigkeit auf der Spur, der andere bewandert in regionalen Gepflogenheiten und durchaus gewillt, auch mal ein Auge zuzudrücken – zusammen ergeben sie ein chaotisches, aber unschlagbares Team. In 17 Kurzkrimis schildert Thomas Kastura die Fälle der beiden. Dabei werden aktuelle Themen mit parodistischen Elementen gemischt, aber auch den regionalen Spezialitäten ein Denkmal gesetzt. Heraus kommt dabei ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einer ordentlichen Prise Humor, philosophische Anklänge inklusive. Bei der einen oder anderen Geschichte hatte ich zwar das Gefühl, das die Fantasie mit dem Autor durchgegangen ist, aber alles in allem überzeugen Küps und Brandeisen in jedem Fall. Bisher wurden ihre Fälle in verschiedenen Anthologien veröffentlicht, die jetzt in diesem Buch zusammengestellt sind. Wobei mir die längeren Geschichten deutlich besser gefielen, als die kurzen – hier hatte der Kurzkrimi die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Sehr gerne würde ich daher mal einen ganzen Roman mit den beiden Ermittlern lesen. Lokalkolorit ist jedenfalls eine Menge vorhanden und wer nach einem Weihnachtsgeschenk für Leser, die Regionalkrimis lieben, die auch mal lustig daher kommen dürfen, sucht, kann mit diesem Buch eigentlich nicht viel falsch machen.