Rezension zu "Ang Lee" von Matthias Bauer
Band 5 der Reihe Film-Konzepte dreht sich um den Taiwanesisch-Amerikanischen Regisseur Ang Lee. Als Gastherausgeber zechnet sich Matthias Bauer verantwortlich. Sechs Essays setzen sich mit dem Werk Ang Lees auseinander.
Im ersten Essay zeigt Annette Kaufmann auf, wie die Figuren in Ang Lees Filmen versuchen ihre Selbstkontrolle nicht zu verlieren und führt das auf die fernöstliche Herkunft des Regisseurs zurück. Der zweite Essay handelt von der sogenannten "Father Knows Best"-Trilogie, den ersten drei Filmen Lees (Pushing Hands, The Wedding Banquet, Eat Drink Man Woman) und Roman Mauer verweist auf die interkulturellen Differenzen der dort agierenden Familien, die er aus der kulturellen Zerrissenheit zwischen den USA und China Ang Lees herleitet. Matthias Bauer beschäftigt sich it Lees Bürgerkriegsdrama Ride With The Devil und arbeitet Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede mit D.W. Griffiths Birth of a Nation heraus. Im vierten Essay von Fabienne Liptay geht es um die Settings in Lees Filmen und wie er mit der Ausstattung, die sich immer an bestimmte Kunstformen oder Künstler orientiert, versucht die Gefühle, die seine Figuren meistens unterdrücken, offen zur Schau stellt. Isabell Gössele beschäftigt sich mit der stummen Interaktion der Figuren in Lees Filmen, mit ihren Blicken also. Und zum Schluss beschäftigt sich noch einmal Matthias Bauer mit Ang Lees Hulk Film, der dem Genre der Comicverfilmung neue Facetten abgewinnt.
Wieder einmal ein informativer Band, der für Cineasten einen beträchtlich Mehrwert mitbringt und zur näheren Beschäftigung mit dem Regisseur anregt.