Band 5 der Reihe Film-Konzepte dreht sich um den Taiwanesisch-Amerikanischen Regisseur Ang Lee. Als Gastherausgeber zechnet sich Matthias Bauer verantwortlich. Sechs Essays setzen sich mit dem Werk Ang Lees auseinander.
Im ersten Essay zeigt Annette Kaufmann auf, wie die Figuren in Ang Lees Filmen versuchen ihre Selbstkontrolle nicht zu verlieren und führt das auf die fernöstliche Herkunft des Regisseurs zurück. Der zweite Essay handelt von der sogenannten "Father Knows Best"-Trilogie, den ersten drei Filmen Lees (Pushing Hands, The Wedding Banquet, Eat Drink Man Woman) und Roman Mauer verweist auf die interkulturellen Differenzen der dort agierenden Familien, die er aus der kulturellen Zerrissenheit zwischen den USA und China Ang Lees herleitet. Matthias Bauer beschäftigt sich it Lees Bürgerkriegsdrama Ride With The Devil und arbeitet Gemeinsamkeiten und vor allem Unterschiede mit D.W. Griffiths Birth of a Nation heraus. Im vierten Essay von Fabienne Liptay geht es um die Settings in Lees Filmen und wie er mit der Ausstattung, die sich immer an bestimmte Kunstformen oder Künstler orientiert, versucht die Gefühle, die seine Figuren meistens unterdrücken, offen zur Schau stellt. Isabell Gössele beschäftigt sich mit der stummen Interaktion der Figuren in Lees Filmen, mit ihren Blicken also. Und zum Schluss beschäftigt sich noch einmal Matthias Bauer mit Ang Lees Hulk Film, der dem Genre der Comicverfilmung neue Facetten abgewinnt.
Wieder einmal ein informativer Band, der für Cineasten einen beträchtlich Mehrwert mitbringt und zur näheren Beschäftigung mit dem Regisseur anregt.
Lebenslauf von Thomas Koebner
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Thomas Koebner
Filmgenres: Science Fiction
Reclams Sachlexikon des Films
Filmklassiker
Chaplin - Keaton
Superhelden zwischen Comic und Film
Bildtheorie und Film
Nicolas Roeg
Clint Eastwood
Neue Rezensionen zu Thomas Koebner
Der vierte Band der Film-Konzepte beschäftigt sich diesmal mit der Filmproduktion eines ganzen Landes: Indien. Gastherausgeberin ist Susanne Marschall.
Es ist natürlich schwierig den gesamten filmischen Ausstoß eines Landes auf knapp 100 Seiten zu analysieren. Es kann nur ein Abriss der indischen Filmproduktion besprochen werden. Das gelingt mit den ersten Essays ganz gut. Eine kleine Einführung in den indischen Film an sich steht am Anfang, darauf folgen ein Essay über die Wurzeln der Bildästhetik, die uns westlichen Zuschauern ja immer etwas arg grell und bunt daherkommt, die natürlich in der indischen Malerei ligen. Ein Essay beschäftigt sich mit dem Tanz im indischen Film. In einem wird an dem Film Lagaan versucht zu zeigen, wie dieser Film nicht nur die Entkolonialiierung Indiens darstellt, sondern auch einen latenten Hindu-Nationalismus. Dieser Darstellung kann ich zwar nicht folgen, aber der Ansatz ist durchaus interessant. Der letzte Essay ist rein soziologischer Natur und ich fand ihn unpassend für diesen Band.
Daher zum ersten Mal für einen Film-Konzepte Band nur 4 anstatt 5 Sterne.
Rezension zu "Nicolas Roeg" von Thomas Koebner
Band 3 der Film-Konzepte, diesmal mit Marcus Stiglegger und Carsten Bergemann als Gastherausgebern, hat den britischen Regisseur und Kameramann Nicolas Roeg zum Thema. Wie auch bei den anderen Bänden der Reihe wird in mehreren kurzen Essays auf einzelne Aspekte des Gesamtwerkes oder auf eines speziellen Films eingegangen. Im Falle Roegs lieg der Hauptaugenmerk auf seinen frühen Regiearbeiten, sein "Spätwerk" wirkt komplett ausgespart, da er in spätren Jahren nicht mehr an die Qualität der früheren Arbeiten heranreichen konnte.
Hauptsächlich beschäftigen sich die Essays um die Filme "Performance", "Walkabout", Don't Look Now", The Man Who Fell To Earth", Bad Timing", Eureka" und "Track 29". Alle Essays sind überaus interessant und regen zu einer weiterführenden Beschäftigung mit und seinen Filmen an.
Zu erwähnen ist noch, dass das Vorwort vom renommierten Regisseur Dominik Graf stammt. Der Titel "Nicolas, mein Held" sagt es schon aus: Roeg ist eines seiner großen Vorbilder.
Ich möchte diesen Band allen ans Herz legen, die sich ein bisschen intensiver mit Filmen beschäftigen möchten. Durch die Lektüre sieht man manch einen Film hinterher mit anderen Augen.