Obwohl ich selbst schon zwanzig Jahre Wahlthüringer bin, habe ich neben der eigentlichen Kriminalgeschichte viel über den Freistaat gelernt und eine Liste von Schlössern, Burgen und Museen erstellt, die ich nach dem Lesen von „Todesluft“ unbedingt sehen muss! Dass Thüringen mit Günther XXI., Graf von Schwarzburg-Blankenburg, im Jahre 1349 einen Deutschen König hatte, habe ich nicht im Heimatkundeunterricht gelernt.
Der Brandenburger Kommissar Linthdorf war mir gleich von vorneherein sympathisch. Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten, den Überblick zwischen den Erzählsträngen zu wahren. Am Ende fügt sich alles zu einer spannenden Geschichte mit viel Lokalkolorit zusammen.
Gewöhnungsbedürftig sind die kleine Schrift und die in Lautschrift wiedergegebenen Dialekte. Auch sind, gerade am Anfang, die Verweise auf Linthdorfs vorherige Fälle nicht hilfreich, wenn man sie nicht kennt. Trotzdem muss man die Reihe, meiner Meinung nach, nicht unbedingt in der veröffentlichten Reihenfolge lesen.
Ich hatte sehr viel Spaß! Und ein Satz, den der Kommissar gesprochen hat, ist mir hängen geblieben, da er verblüffenderweise zum Corona-Lock-Down passt: „Meinetwegen kann für ein paar Ewigkeiten die Welt auch einmal stillstehen.“