Ich würde Ligotti also zumindest für die Horrorfans empfehlen, die Lovecraft mögen, gern etwas neues von ihm lesen würden und auf seine Schwächen gut verzichten können.
Thomas Ligotti
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Das Alptraum-Netzwerk
Teatro Grotesco u.a. Erzählungen
A MOUNTAIN WALKED – Ganz unten und ganz oben, Band 1
HR Giger's Vampirric, Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts
Grimscribe - Sein Leben und Werk
The Conspiracy Against the Human Race
Die Sekte des Idioten
In einer fremden Stadt, in einem fremden Land
Neue Rezensionen zu Thomas Ligotti
Ich würde Ligotti also zumindest für die Horrorfans empfehlen, die Lovecraft mögen, gern etwas neues von ihm lesen würden und auf seine Schwächen gut verzichten können.
Rezension zu "HR Giger's Vampirric, Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts" von H. R. Giger
Ravenvor 7 JahrenDas Hörbuch "HR Gigers Vampirric Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts" ist Nummer 1 einer Hörbuchreihe von HR Giger und bei Festa über LPL Records erschienen. Das Hörbuch hat einen Umfang von 73 Minuten.
Der Hörbuchsprecher Lutz Riedel hat eine unglaublich tolle, düstere Stimme, die zu den Hörgeschichten perfekt harmoniert und diese zu einem Hörgenuss machen.
Auf der ersten CD der Vampirreihe befindet sich die Geschichte "Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts" von Thomas Ligotti und "Das Federkissen" von Horacio Quiroga. "Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts" hat zum Mittelpunkt einen außergewöhnlichen Nachkommen einer Toten. "Das Federkissen" beschreibt das langsame Siechtum einer kranken Frau, der niemand zu helfen vermag.
Auf den Hörbüchern gibt es als Spezial HR Gigers selbst gesprochenes Vorwort, was wirklich ganz besonders ist und gleich am Anfang auf das düstere Werk einstimmt. Die melodische Untermalung ergänzt wunderbar die einzelnen Vampir-Stories. Lutz Riedel hat als Hörbuchsprecher eine perfekte, tiefe, düstere und geheimnisvolle Stimme, die einen gleich in die Welt der Vampire eintauchen lässt. "Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts" ist die Hauptgeschichte des Hörbuchs und sprachlich sehr elegant, düster und einfach wundervoll schwarz-romantisch umgesetzt. Kein Kitsch und kein Glitzer findet man in HR Gigers Geschichten, sondern die alte Vorstellung über Vampire, die wir aus den Klassikern wie von Bram Stokers Werken kennen. Auch findet man hier keinen Splatter und Horror, aber feine mystische, melancholische, teils poetische, finstere Szenen. Die Hauptgeschichte hat mich gleich in ihren Bann gezogen und ich konnte nicht aufhören ihr zu Lauschen, bis sie verstummte. Danach war ich traurig, weil ich nach Mehr gierte. Gut das auch noch eine Kurzgeschichte "Das Federkissen" vorhanden war. Auch diese Geschichte blieb spannend, düster, bedrückend und unheilvoll bis zum Ende und lies das erste Hörbuch der Vampirric-Reihe perfekt ausklingen.
Fazit: Vampirgeschichten im alten Stil, weder Horror noch Glitzer, dafür düster, melancholisch, sprachlich elegant, schwarz-romantisch, mystisch, teils poetisch, bedrückend, unheilvoll und spannend. Mit einem perfekten Hörbuchsprecher, atmosphärischer Musikuntermalung und einem selbst gesprochenen Vorwort von HR Giger. Perfekter Hörgenuss für Vampirfans!
Grimscribe - Sein Leben und Werk ist eine Horror-Anthologie aus der Feder von Thomas Ligotti. Die deutsche Ausgabe erscheint bei FESTA als 38 Band von H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens. In dieser Reihe erscheinen neben den Werken Lovecrafts auch die von Autoren, die eindeutig von ihm beeinflusst wurde. Darunter sind neben Zeitgenossen Lovecrafts auch aktuelle Autoren. So auch in diesem Fall.
Der Verlag:
Der Festa Verlag ist ein vergleichsweise kleiner Verlag, der sich auf angloamerikanische Autoren spezialisiert hat. Der Schwerpunkt des Verlagsprogramms liegt auf dem Bereich Horror. 2012 kam jedoch auch der Bereich "Crime" dazu und mit den Robert E. Howard Originalausgaben gibt es auch ein wenig Fantasy.
Der Bereich Horror wiederum zerfällt in zwei Unterbereiche. Zum einen gibt es modernen, harten Horror und zum anderen gibt es die bereits erwähnte H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens, in der weit klassischerer Horror erscheint.
Der Autor:
Thomas Ligotti (geb. 1953) veröffentlicht seit 1982 Short Stories. 1986 erschien seine erste Anthologie. 1991 erfolgte mit Grimscribe seine zweite Veröffentlichung in Buchform, der bis heute viele weitere folgten. Lange Zeit blieb er relativ anonym aber mittlerweile hat er einiges über sich offenbart. Seine Inhalte und sein Stil sind vielfältig; vieles passt aber in die Kategorie, die der Kritker T. S. Joshi als "philosophischen Horror" beschrieben hat.
Das Buch:
Das Wichtigste, dass man über dieses Buch wissen sollte, ist, dass es eine Anthologie, als eine Sammlung von Short Stories ist. Der Name Grimscribe kommt lediglich in der Einleitung vor. Die 13 Geschichten sind zwar in fünf Abschnitte eingeteilt - Die Stimme des Verdammten, des Dämons, des Träumers, des Kindes und unseres Names - aber ein wirkliches übergeordnetes Konzept ist nicht zu erkennen.
Alle Geschichten sind dem Horror-Genre zuzuordnen. Viele Geschichten erinnern stark an die Erzählungen Lovecrafts. Das letzte Fest des Harlekins ist Lovecraft sogar gewidmet. Nicht nur die Themen sind ähnlich, sondern auch die stilistische Bandbreite ist vergleichbar, wobei sie bei Ligottis wohl noch ein wenig breiter ist. So gibt es zum Beispiel eine recht blutige Geschichte und eine Geschichte, die etwa zur Hälfte aus einem Manuskript besteht, die 1:1 wiedergegeben wird.
Meine Meinung:
Einigen Geschichten, haben mich wirklich begeistert. Das Highlight des Buches war für mich die schon erwähnte Geschichte Das letzte Fest des Harlekins. In dieser Lovecraft-Hommage kopiert Ligotti Lovecrafts Stil hervorragend und liefert eine Geschichte ab, die so glaubwürdig, realistisch und dadurch erschreckend ist, wie es selbst Lovecraft nicht in allen Geschichten gelungen ist. Allein für dieses Geschichte hat sich das Buch für mich gelohnt. Auch unter den anderen Geschichten sind mir, die mit der größte Nähe zu Lovecraft, am Besten in Erinnerung geblieben, zum Beispiel eine Geschichte über ein seltsames Gewächs auf einem Feld und eine Geschichte über ein Haus durch dessen Fenster man merkwürdige Dinge sieht. Auch die beiden Geschichten, die einen jugendlichen
Erzähler haben, haben mich wirklich gefesselt.
Aber kein Licht ohne Schatten. Die Enden mehrerer ansonsten guter Geschichten haben mich nicht überzeugt. In einem Fall, war ich mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht sicher, ob ich es verstanden hatte und in mehrere Fällen gab es praktisch ein Happy End. Meines Erachtens darf eine Horrorerzählung aber nicht komplett gut ausgehen. Es muss nicht immer eine Katastrophe sein, aber zumindest sollte sich der Leser unsicher sein, ob damit alles ausgestanden ist.
Fazit:
Fans von H. P. Lovecrafts Geschichten kommen an diesem Buch nicht vorbei.
Wertung: 4,5/5 Sternen.
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