Nach dem Stadtfest beruhigt sich der Ort. Alles verfällt in Starre und die Stadt ist wie ausgestorben. Bis eines Tages ein Geldtransporter überfallen wird aus welchem die zwei Wachmänner tot herausfallen. Hauptkommissar Robert Kühnle übernimmt den Fall und erlebt Tage die er so schnell nicht vergessen wird. Schließlich gerät der schmierige Luigi Centra ins Visier und der Fall schlägt sich Bahn bis ins Glücksspielmilieu nach Baden Baden. Kann Kühnle den bisher größten Fall für sich und seine Heimatstadt Bretten lösen?
Hier haben wir einen Bretten Krimi vor uns . Badischer Lokalkrimi. Was fällt auf?
Das Buch ist nicht besonders dick. 109 Seiten. Unterteilt sind diese in 24 Kapitel. Das Bedeutet das die Kapitel jeweils nur 2-6 Seiten lang sind. Das heißt auch das wir schnelle Szenewechsel haben. Das lesen ist dadurch sehr leicht und sehr schnell hat man dieses Buch durch. Für zwischendurch ist sogar noch übertrieben.
Die Story ist schon spannend, auch weil es mal wo anders spielt als immer nur in einer Großstadt. Stuttgart, Berlin oder Hamburg kann ja jeder. Aber das Badische Bretten kommt nicht so oft vor. Die Sprache ist im Präsens (Gegenwart) gehalten.
Die Charaktere sind auf die kürze des Buches wirklich gut gelungen. Die positiven wie auch negativen Eigenschaften eines jeden Protagonisten sind ordentlich Herausgearbeitet worden.
Robert Kühnle, der Kommissar, ist die zentrale Figur der Geschichte. Hier jedoch hätte sich der Autor mal etwas kreativeres einfallen lassen können . Das das größte Laster eines Kommissars Kaffee (Koffein) und Zigaretten sein soll ist ja ein alter Hut und nichts außergewöhnliches. Weit interessanter gestaltet sich die Figur des Dr. Zettel der als spielsüchtiger Arzt sogar seine Patienten vernachlässigt. Luigi Centra ist der Bösewicht der Story. Hart will er sein, jedoch auch sehr naiv. Dann gibt es da noch Kevin und Dennis zwei junge Männer die als Machos gerne dicke Autos fahren, Mädchen verführen und als Helfer von Centra sogar Gangster sein dürfen. Dann tauchen auch noch die Töchter von Kühnle auf, von denen sich Maike in Marvin verliebt und die sich nach einem Discobesuch von Kevin und Dennis ihr Auto klauen lassen.
Alle hängen irgendwie zusammen und liefern gemeinsam diesen Brettener Krimi ab. Ein paar Seiten mehr hätten der Story sicher gut getan. Denn durch die Kürze ist es nicht möglich die Charaktere besser kennenzulernen. Somit bleiben sie alle oberflächlich und werden nur mit ihren wichtigsten Eigenschaften beschrieben.
Selbst wer mit Bretten und Baden Baden nie etwas zu tun hatte, so wie ich, kann diesem Buch etwas abgewinnen. Jedoch nur in etwa soviel wie dieses Buch dünn ist.
Schlecht ist dieses Buch nicht, aber es haut auch nicht vom Hocker.