Cover des Buches Magie der Schatten (ISBN: 9783943835779)
Rezension zu Magie der Schatten von Thomas Lisowsky

Tolle Story, schwache Charakterentwicklung

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Der Inhalt

In einem YouTube-Video sagt Thomas Lisowsky über “Magie der Schatten”:

"..es geht um einen jungen Mann, der unsterblich werden möchte und einen alten Mann, der vor dem Krieg flieht." (YouTube-Video, Romanvorstellung)

Der junge Mann heißt Neriod und er ist ein Zauber. Allerdings ist er mit seiner ihm angebohrenen Zauberkraft nicht zufrieden, denn sie ist eher unscheinbar: er kann andere Zauber bannen. Das Buch beginnt mit einem Magierfest, bei dem Feuermagier unter dem Jubeln des Publikums die Nacht effektvoll erhellen. Kinder fragen Neriod wegen seiner Uniform ob er auch ein Zauberer sei und überreden ihn schließlich seine Zauberkraft zu zeigen. Sie laufen davon und zurück bleibt ein resignierter Neriod, der sich nichts sehnlicher wünscht, als auch Leute mit seiner Zauberkraft zu beeindrucken.

Seine beste Freundin – ein sehr strebsames Mädchen – möchte ihn überreden die Magierschule wieder regelmäßig zu besuchen und lässt ihm daher immer wieder Bücher zukommen. Diesmal ist es ein spezielles Buch, das Nariod auf eine lange Reise schickt, auf der ihn das Mädchen begleitet. Die Reise stellt ihre enge Bindung auf die Probe.

Der alte Mann heißt Raigar und ist ein ehemaliger Söldner des Kaiserreichs, der keine Arbeit findet und im Kerker landet, da der Kaiser die Söldner los werden möchte. Auch er begibt sich auf eine lange und beschwerliche Reise – genauer gesagt flieht er mit einigen anderen Söldnern. Auf seiner Reise wird er öfters mit seinen Werten und seiner Vergangenheit konfrontiert.

Meine Bewertung des eBooks “Magie der Schatten”

Das eBook „die Magie der Schatten“ hat meiner Meinung nach eine zunächst sehr flache Spannungskurve, die erst relativ zum Schluss stärker ansteigt. Dadurch, dass zunächst einmal beide Charaktere und ihr Umfeld beschrieben werden wollen, zieht sich die Einleitung ein wenig. Wirklich in den Bann gezogen hat mich das Buch erst kurz nach der Mitte mit einer längeren Passage mit Neriod. Ich fand es gut, dass hier der Erzählstrang nicht mehr unterbrochen worden ist und sich dadurch die Spannung sehr schön weiter aufbauen konnte.

Nun habe ich es schon angesprochen: die Sprünge zwischen Neriod und Raigar (und weiteren Charakteren) haben teilweise den Lesefluss gestört und nicht selten für Verwirrung gesorgt. Das finde ich etwas schade und im Nachhinein frage ich mich, ob es nicht schöner gewesen wäre, beide Geschichten separat zu erzählen und erst zum Schluss zusammen zu fügen.

Abgesehen von der fragmentierten Erzählweise fand ich das Buch sehr angenehm geschrieben und gut zu lesen. Die Schreibweise war weder zu hochgestochen, noch zu einfach. Für ein Fantasy-Buch meiner Meinung nach genau richtig. Die Szenen wurden so beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Leider konnte ich mich weder mit Raigar, noch mit Dorian wirklich dauerhaft identifizieren. Besonders Raigar wirkte bis zum Schluss auf mich sehr distanziert, was vor allem auch daran lag, dass er sehr oft aus der Perspektive eines anderen Protagonisten beschrieben wurde.

Mein größtes Problem war insgesamt, dass auf mich die Protagonisten allesamt nur wenig authentisch wirkten. Ich hatte das Gefühl, dass sie in ihrer Prsönlichkeit und in ihren Handlungen sehr „flexibel“ waren. Man könnte das Gefühl so beschreiben: „Nicht die Charaktere machten die Story aus, sondern die Story machte die Charaktere aus.“ Das Buch konnte mich dadurch leider nicht dauerhaft fesseln, denn die Brüche haben es sehr schwer gemacht die Handlungen nachzuvollziehen.

Fazit

Das eBook “Magie der Schatten” ist sehr schön und auch packend geschrieben, deswegen vergebe ich trotz der holprigen Erzählweise und der fehlenden Authentizität der Protagonisten drei von fünf Sternen.

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