Rezension zu Der Zauberberg von Thomas Mann
Rezension zu "Der Zauberberg" von Thomas Mann
von PaulTemple
Rezension
PaulTemplevor 12 Jahren
Zugegeben: Ich habe mehrmals mit dem Gedanken gespielt, den "Zauberberg" vorzeitig zu verlassen und mich vorerst weniger anstrengender Literatur zu widmen. Warum habe ich dennoch nicht aufgehört? Einerseits liegt dies an der nicht zu unterschätzenden Sogwirkung, die von diesem Roman ausgeht. Die außerordentlich präzisen Beschreibungen des Sanatoriums, dessen Patienten, den Alltag - man fühlt sich innerhalb kürzester Zeit "zuhause" und begleitet Hans Castorp gebannt durch seine "Abenteuer" auf dem Zauberberg. Sicherlich enthält der Roman auch Passagen (Diskussionen Settembrini Vs. Naphta), welche sich mitunter sehr in die Länge ziehen, aber auch das ist durchaus zu bewältigen. ;). Weiterhin llag für mich die Faszination in der wirklich herausragenden (!) sprachlichen Qualität dieses Romans. Es liest sich einfach so wunderbar; von der Satzlänge über die Wortwahl und dem generellen Grundton passt hier wirklich alles! Sicherlich muss man sich für den Zauberberg Zeit nehmen und mitunter auch Geduld haben. Jedoch ist der Roman insgesamt eine Erfahrung, welche ich jedem engagiertem Leser nur empfehlen kann. :)