Rezension zu "Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit" von Thomas Martin Buck
quatsprechePassend zum Thema meiner Masterarbeit sendete mir der Waxmann Verlag dieses schöne Buch zu. Da ich mich durch die ehrenamtlichen Arbeit im Museumsdorf Düppel viel und eingehend mit der Thematik der Problematik von Darstellung, sowie Didaktik und Museumspädagogik auseinander setze, will ich allen Interessierten dieses Buch ans Herz legen.
Es ist in den letzten Jahrzehnten eine große Kluft zwischen der mittelalterlichen Forschung und dem Populärwissen entstanden. Im Rahmenplan von Oberschulen wird das Mittelalter, das immerhin tausend Jahre umfässt, in nicht mal einem halben Jahr behandelt. Nur wenig bleibt von dem Unterrichtsstoff hängen und so wird diese Epoche als sehr unwichtig wahrgenommen. Im Gegensatz dazu tauchen die Mediävisten an Hochschulen und Universitäten in immer detailliertere Forschung ein und können ein immer klareres Bild der mittelalterlichen Welt erstellen.
Um zwischen den Disziplinen und den Einrichtungen zu vermitteln und Diskussionen anzuregen, wurde 2009 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg ein Symposium abgehalten. Die Aufsätze dazu sind in diesem Buch zusammen gestellt und tragen die Titel wie „Das Mittelalter der Populärkultur“ von Simon Maria Hassemer, „Von Mönchen, Rittern und einer Päpstin: Das Mittelalter im aktuellen Spielfilm. Das Kino als Lernort für Geschicht“ von Christian Kuchler oder “ ‚Verordnete Finsternis‘ Mittelalter nach Lehrplan“ von Arnold Bühler.
Alle am Symposium Mitwirkende stellten erkenntnisorientierte Methoden und Ansätze in den Vordergrund. Es muss unbedingt einen Weg gefunden werden das Museum und die Epoche Mittelalter für die ‚breite Masse‘ zugänglich zu machen ohne gravierende Abstriche machen zu müssen.
Die Artikel in dem Buch bauen auf Umfragen mit hohem Praxisbezug auf. Die Autoren der Beiträge haben eine ausführliche Arbeit geleistet und gezeigt, dass es möglich ist auch mit modernen Methoden das Mittelalter greifbar und begrifflich zu machen. Doch noch ist die ganze Arbeit nicht getan. Es soll eher einen Anstoß darstellen. Einen Anstoß zum Umdenken, zum Suchen neuer Methoden und zum Umdenken um Umstrukturieren der alten.
Da ich die Thematik und die Ansätze spannend und richtig finde, kann ich das ganze Projekt nur unterstützen.
Zum Originalbeitrag: Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit