Die Berliner Zeitung schrieb in ihrer Rezension über dieses Buch, dass es u. a. zugleich "irre" komisch wäre. Ich konnte keine Komik in der Beschreibung des Lebens von Thomas Melle finden und der Autor empfand sicherlich auch nicht so während seiner Paranoia und Psychose in den manischen Phasen oder während den darauf folgenden Depressionen. Seine Manie kostete den Autor beinahe seine Existenz und die Depression über sein Verhalten in den manischen Phasen und dessen Folgen brachte ihn an den Abgrund der Lebensmüdigkeit.
Die Beschreibung des Lebens vom Thomas Melle, seiner übersteigerten Sinneswahrnehmungen, Unruhezustände, sein Irren durch diese Welt und seiner tiefen Traurigkeit, ist für einen emphatischen Leser mitunter kaum erträglich, doch zum Verstehen der Krankheit unumgänglich. "In Wahrheit sind Irre meist Opfer, die sich im Leben nicht mehr zurechtfinden, hospitalisiert oder obdachlos werden, als verknotete Nervenbündel durch die Gegend wanken und vielleicht noch vergewaltigt oder ermordet werden, selbst jedoch eher selten vergewaltigen oder morden. Oder sie sind durchschnittliche, weder hoch- noch minderbegabte Menschen, die einfach krank sind und damit zu kämpfen haben. Es ist nicht alles 'Abgrund'. Die Leute gruseln sich einfach zu gerne", so der Autor treffend in diesem Buch, das er in Selbstreflexion mit einer schonungslosen Ehrlichkeit schrieb. Doch dieses Buch ist ebenfalls nicht gruselig. Es ist einfach nur erschütternd und unglaublich wertvoll für das Verstehen dieser psychischen Krankheit..