Rezension zu "November" von Thomas Olde Heuvelt
Dieses Buch hat es in sich!
Ich habe die von David Nathan fabelhaft eingelesene Hörbuchversion genossen, die mit fast 19 Stunden schon heftig daherkommt - ich wollte keine Minute missen.
Der Vergleich mit Stephen King bleibt nicht aus, da man das Gefühl hat, in eine Story gefallen zu sein, die etwas von ES, eine gute Portion von Friedhof der Kuscheltiere und einen Einfluss von Needful Things (In einer kleinen Stadt) hat; dennoch würde es dem Autoren nicht gerecht werden, würde man behaupten, er habe das Ganze einfach neu zusammen gemischt.
November steht für sich, hat aber die Vibes der genannten und weiterer Bücher von King, Straub oder Koontz und lässt sich dort mit einreihen.
Worum geht es? In der Bird Street sind die Menschen erfolgreich und glücklich, ihre Kinder sind Ausnahmetalente. Und zwar von Januar bis zum 31. Oktober (Halloween) - vom ersten November an, beginnt die dunkle Zeit. Die Menschen haben Pech, werden mürrisch bis aggressiv und ihre dunklen Seiten kommen an die Oberfläche. Einzig ein Menschenopfer kann die dunkle Zeit beenden und einen geschossenen Pakt neu besiegeln.
Um dieses Opfer darzubringen, werden Menschen gesucht, die freiwillig ihr Leben beenden möchten - das Ganze wird mit einer Sterbehilfe verbunden. Doch dann geht etwas gewaltig schief…
Mehr darf man nicht verraten. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert, der Leser erlebt den November zweimal - und mit dem Leser erfahren auch die Kinder der Bird Street von den Zusammenhängen ihres Lebens - und warum sie während der dunklen Zeit auf gar keinen Fall in den Wald dürfen und warum in dieser Zeit sämtliche Spiegel verhängt werden…
Ein Horror-Buch der besonderen Art. Der gesamten Produktion - Story und Sprecher sind brillant - gebe ich kräftige 5/5 Sternen und empfehle sie jedem, der eine richtig gute Horror-Story lesen/hören möchte, die in die Abgründe der menschlichen Moralvorstellungen schaut und die sowohl leise und subtil aber auch mit heftigen Horrorelementen arbeitet.