Thomas Piketty

 4,4 Sterne bei 36 Bewertungen

Lebenslauf

Thomas Piketty, Jahrgang 1971, ist Wirtschaftswissenschaftler, dessen Thema vor allem die Kritik an sozialer Ungerechtigkeit ist. 2014 erschien sein Bestseller "Das Kapital im 21. Jahrhundert" und machte ihn schlagartig weltweit berühmt. 2019 erschien dann "Kapital und Ideologie".

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Ökonomie der Ungleichheit (ISBN: 9783406838743)

Ökonomie der Ungleichheit

(2)
Neu erschienen am 13.05.2025 als Taschenbuch bei C.H.Beck.
Cover des Buches Die Kämpfe der Zukunft (ISBN: 9783406832475)

Die Kämpfe der Zukunft

(2)
Neu erschienen am 02.04.2025 als Gebundenes Buch bei C.H.Beck.

Alle Bücher von Thomas Piketty

Cover des Buches Das Kapital im 21. Jahrhundert (ISBN: 9783406801044)

Das Kapital im 21. Jahrhundert

(19)
Erschienen am 03.01.2023
Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Gleichheit (ISBN: 9783406808647)

Eine kurze Geschichte der Gleichheit

(4)
Erschienen am 14.03.2024
Cover des Buches Kapital und Ideologie (ISBN: 9783406745713)

Kapital und Ideologie

(3)
Erschienen am 11.03.2020
Cover des Buches Kapital und Ideologie (ISBN: 9783964281746)

Kapital und Ideologie

(2)
Erschienen am 01.08.2023
Cover des Buches Die Kämpfe der Zukunft (ISBN: 9783406832475)

Die Kämpfe der Zukunft

(2)
Erschienen am 02.04.2025
Cover des Buches Ökonomie der Ungleichheit (ISBN: 9783406838743)

Ökonomie der Ungleichheit

(2)
Erschienen am 13.05.2025
Cover des Buches Die Schlacht um den Euro (ISBN: 9783406675270)

Die Schlacht um den Euro

(2)
Erschienen am 12.03.2015

Neue Rezensionen zu Thomas Piketty

Cover des Buches Die Kämpfe der Zukunft (ISBN: 9783406832475)
M

Rezension zu "Die Kämpfe der Zukunft" von Thomas Piketty

M.Lehmann-Pape
Mögliche Auswege für eine Welt unter Druck

Der Zustand der Welt in Bezug auf kriegerische Auseinandersetzungen, voranschreitende De-Demokratisierung, Fixierung auf einzelne „Macht-Personen“ der Politik oder der “superreichen (selbsternannten) Weltenlenker“, der strategische teils verdeckte, teils ganz offensichtliche Verteilungskampf um die Ressourcen der Zukunft, der auch die Herrschaft über soziale Medien und politischen Einfluss genauso beinhaltet, wie die realen und materiellen Bodenschätze auf der Welt und, zu all dem hinzu, die Bedrängungen durch die klimatischen Veränderungen, all das ist breit bekannt. Auch wenn es unterschiedlich gewertet wird. Nicht wenige sind davon angetan, geradezu besessen an manchen Orten, „Disruption“ auch um ihrer selbst willen endlich mal nach ganz oben zu stellen. 

 

Die Themen somit, die Piketty und Sandel in ihrem neuen, gemeinsamen Werk aufnehmen, sind keine unbekannten Variablen, sondern einfach offenkundig.

 

Aber auch ein Zweites gehört dazu, aus dem die Autoren glücklicherweise gar keinen Hehl machen. Natürlich gibt es vernünftige, belastbare, wissenschaftlich erforschte Weg gegen all diese Probleme anzugehen. Es zumindest auf der politischen und wirtschaftlichen Agenda an oberste Stelle zu setzen. Da aber all diese Problemfelder teils seit langem, teils, wie im Blick auf Russland und die Ukraine, zumindest lang genug nun bekannt im Raum stehen, hat die Welt, die Politik, die Wirtschaft, die Gesellschaften, ja faktisch bereits darauf reagiert. Eben nur in einer Weise, die wenige der bedrängenden Fragen durch Handlungen angegangen sind, vieles im ungefähren von Meinungen und Konferenzen verblieb und man so stand jetzt festzustellen hat: Die Welt hat augenscheinlich kein großes Interesse daran, zu sehr belastende Wege anzugehen, um sich der Erosion der Welt, wie man sie lange kannte, wirklich entgegenzustellen.

 

So verbleibt am Ende der Lektüre ein zweischneidiger Eindruck.

 

Einerseits sind beide Autoren natürlich respektiert, geschliffen in der Sprache und jederzeit in der Lage, auch die schmerzhaften Probleme mitsamt einer scheinbaren Verweigerung nicht weniger Gesellschaften und Menschen, diese eben nicht wirklich handelnd anzugehen präzise auf den Punkt anzusprechen. In dieser Hinsicht ist es ein Gewinn, die aufeinanderbezogenen, sachlich fundiert und ruhig vorgetragenen Themen aus der Perspektive je beider Autoren in einer Form von Dialog zu lesen. Und damit Argumente für eine konstruktive Richtung, aber auch Argumentationshilfen in angespannten Gesprächen im eigenen Leben zu finden.

Schlicht sachlich Recht haben beide in ihren Betrachtungen.

 

Auf der anderen Seite, wirklich neu sind die Themen und auch die Sichtweisen Pikettys und Sandels nicht und, wie erwähnt, seit langen Zeiten an der Unbeweglichkeit der handelnden Personen entweder zäh oder gar nicht vorankommend. Wobei die fast zu vermutende Freude an reiner Disruption am Ende auch in diesem Werk keine wirklich klare und überzeugende Erklärung findet.

 

Warum Ungleichheit (natürlich) Sorgen zu bereiten hat im Blick auf die überzeugend vorgetragenen disruptiven Folgen, dass Geld ein Instrument ist und existenzielle Bereiche menschlichen Seins durchaus aus dem „Zwang der Wertschöpfung und des Rendite-Wachstums“ herausgenommen werden müssten (mit einer praktischen Anleitung durch Piketty, die aufzeigt, dass das möglich wäre), folgerichtig dann auch mit einem Exkurs in die „moralischen Grenzen des Marktes“ im Anschluss versehen.

Ebenso anregend zu lesen und überzeugend zeigen die Autoren den Zusammenhand zwischen Globalisierung und Populismus auf, gehen das Thema „Steuern“ auf der Basis von progressiver Besteuerung, ruhend allein auf dem Solidaritätsgedanken an, sparen Migration und Klimawandel nicht aus und bieten im letzten Kapitel auch eine Synthese von „Identität und Wirtschaft“ für die Zukunft an.

 

Durchweg interessant zu lesen und durchweg mit viel fundiertem Wissen versehen, auch wenn manche der Einlassungen eher in eine abstrakt-philosophische Richtung teils abdriften.

 

Insgesamt eine anregende Lektüre, die aber durchweg das Wissen um das „Nicht-Angehen“ oder in aktuell rein egomanischer Zielsetzung „gegen alle anderen“ angehend.

 

Am Ende stehen Themen durchaus sehr beleuchtet durch die seit Langem bereits als Veröffentlichungen beider Autoren im Raum des Werkes, aber mit grundsätzlich weiter drängenden und scheinbar praktisch nicht zu lösenden Fragen der Umsetzung.

Cover des Buches Die Kämpfe der Zukunft (ISBN: 9783406832475)
S

Rezension zu "Die Kämpfe der Zukunft" von Thomas Piketty

Sternenstaeubchen
Ein bisschen wie eine Talkshow oder Podcast zum Lesen

Zunächst klingt der Titel „Die Kämpfe der Zukunft“ noch etwas abstrakt, jedoch nur bis zum Untertitel, der da lautet: Gleichheit und Gerechtigkeit für das 21. Jahrhundert. Das ist nicht nur deutlich konkreter, sondern auch ziemlich aktuell. Wenn dann noch Thomas Piketty und Michael J. Sandel die Köpfe zu dem Thema zusammenstecken, müssten daraus doch Erkenntnisgewinne abzuleiten sein, oder?

 

Das dem Buch zugrundeliegende Thema ist die Frage nach den gesellschaftlichen bzw. politischen Folgen der Ungleichheit, also der größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich, gleichsam als Klammer über „darunter“ liegenden Themen wie wachsende soziale Ungleichheit, Klimawandel, Massenmigration, Aufstieg der Rechten/Populisten sowie die Zukunft der Linken.

 

Viel mehr sei zum Inhalt gar nicht gesagt, denn den sollte man selbst lesen – warum? Weil hier vieles zusammenkommt: Mit Piketty sind Ökonomie und „alte westliche Welt“ (Europa) vertreten und mit Sandel Philosophie (die deutlich ältere Disziplin) und „neue westliche Welt“ (USA). Gerade zu Beginn des Jahres 2025 mit der erneuten Präsidentschaft Trumps und deren bereits jetzt sich abzeichnenden Folgen auch und gerade für Europa, könnte das Buch kaum aktueller sein. Sehr viel deutlicher als in den vergangenen Wochen können wir kaum vor Augen geführt bekommen, was Geld- und Machtkonzentration in den Händen weniger bedeuten kann. Wollen wir das akzeptieren? Wenn nein, wie könnte man (vulgo die Politik und hier spräche ich nicht „nur“ von der Linken, sondern nennen wir sie Restdemokraten) gegensteuern? Liest man ihre Diskussionen, scheint es absolut sachlogisch, dass Gleichheit und Gerechtigkeit DAS bzw. DIE Themen sind und sich aus deren Lösung die vieler anderer die Menschheit gerade umtreibenden Probleme ableiten lassen. Dass das Buch damit eine Denkanregung ist, ist klar – allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Ausführungen der beiden nicht immer leicht zu lesen (Ausdrücke wie „Meritokratie“, „Misogynie“ usw. sollten nicht abschrecken) zu verdauen sind. Ist man sich dessen bewusst und freut sich gar darauf, avanciert die Lektüre zu einem echten Vergnügen. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die beiden bzw. das vorliegende Buch das Rad auch nicht neu erfinden – Pikettys Ansichten könnte man aus seinen anderen Werken ableiten, Sandels Werk kenne ich zu wenig. Interessant und zugleich auch Manko des Buches ist die Diskussionsform, die dazu führt, dass vieles sich lediglich angerissen „anfühlt“, ein bisschen wie eine Talkshow oder Podcast zum Lesen, man also zustimmend nicken mag, es scheint aber das Gesamtbild bzw. die Lösung zu fehlen. Für die Bundestagswahl 2025 kommt das Buch etwas zu spät auf den Markt, aber für die nächsten Jahre kann man nur empfehlen, sich mit den hier vorgetragenen Ideen auseinanderzusetzen, um Populisten zumindest nicht kampflos das Feld zu überlassen.

Cover des Buches Kapital und Ideologie (ISBN: 9783964281746)
Aus-Liebe-zum-Lesens avatar

Rezension zu "Kapital und Ideologie" von Claire Alet

Aus-Liebe-zum-Lesen
Verständlich, prägnant und anschaulich

Wie gelingt eine gerechtere Welt? Claire Alet und Benjamin Adam machen in ihrer Graphic Novel „Kapitel & Ideologie“ die Thesen des Wirtschaftswissenschaftlers Thomas Piketty aus dessen gleichnamigen Werk erlebbar.

Anhand der Familiengeschichte einer reichen französischen Familie führt uns die Handlung vom ausgehenden 18    Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Dabei werden die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen seit der französischen Revolution erklärt. Es geht um den Adel, Industrialisierung, Kolonialismus, Kriege, Steuern und Sozialleistungen. Trotz des umfangreichen und teilweise schwierigen Stoffs wird alles prägnant und verständlich erklärt.  

Besonders interessant finde ich die Vorschläge Thomas Pikettys, wie eine gerechtere Verteilung des Vermögens in der Gesellschaft durch relativ einfache Maßnahmen möglich wäre.

Ich bin begeistert, wie die Autorin Claire Alet und der Comiczeichner Benjamin Adam auf so unfassbar interessante und anschauliche Weise komplexe geschichtliche, wirtschaftliche und soziologische Zusammenhänge erklären. Ich lege diese tolle Graphic Novel wirklich allen sehr ans Herz. Wer bislang nichts mit Comics anfangen konnte, wird erstaunt sein, wie hilfreich das Zusammenspiel von Text und Bild für das Verständnis ist. Große Leseempfehlung!

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks