Rezension zu "Das Liebeswerk" von Thomas Rosenboom
Finanzspekulationen, Windgeschäfte an der Börse, wachsende Armut, üppiger Reichtum, dubiose Staatsaktionen - so zeigt sich das niederländische 18. Jahrhundert. Willem Augustijn van Donck ist ein typischer Exponent seiner Zeit: Er bringt sich in den Besitz einer Erfindung, durch die sich zum ersten Mal weißer Zucker, "chrislticher Zucker", aus Rüben herstellen läßt. Damit ergeben sich für ihn ungeahnte Möglichkeiten zur Bereicherung. Um die nackte Geldgier zu bemänteln, wird die Zuckerproduktion als philantropisches Werk für hungernde Arbeiter ausgegeben, als Liebeswerk, mit dem sich seine Urheber Anerkennung durch die Zeitgenossen und göttliche Erlösung erkaufen wollen. Doch dieses Projekt scheitert, da der mit den Geldtricks nicht genügend vertraute und zudem durch seine sexuellen Neigungen erpreßbare Willem von gerisseneren Spekulaten mit dem Segen der kirche gezwungen wird, ein andres Liebeswerk in Angriff zu nehmen: den Aufbau einer zerstörten Stadt mittels einer in betrügerischen Absicht gegründeten Aktiengesellschaft. Der Schwindel fliegt unweigerlich auf - mit überraschenden Folgen...
Endlich mal wieder was historisches und dann auch noch ein preisgekröntes Buch, habe ich gedacht und mich sehr auf dieses Buch gefreut. Leider hatte es sich nach relativ wenigen Seiten für mich erledigt. Der Schreibstil sagte mir überhaupt nicht zu. Der Autor stellt ständig Vergleiche an. Zu sagen, daß ein Getreidefeld im Wind einem wogendes Meer gleicht, ist ja ok, aber Rosenboom hat vergleicht in fast jedem Satz irgendetwas und teilweise konnte ich seine Assoziationen einfach nicht mehr folgen und hatte nur noch Fragezeichen vor den Augen. Zum Glück hatte ich das schon vor meinem Urlaub herausgefunden und somit blieb das Buch zu Hause.