Thomas Schöne

Die Himmelsscheibe von Nebra

ist ein archäologischer Sensationsfund gewesen. Aber wie wurde die Scheibe eigentlich gefunden? Im Buch „Tatort Himmelsscheibe“ liest es sich wie ein Krimi. Nach der Wende wurde im Osten Deutschlands wild gegraben, auf der Suche nach archäologischen Funden, die schnell zu Geld zu machen sind. Dabei gruben zwei Männer die Himmelsscheibe aus, wussten aber natürlich nicht um deren Bedeutung. Von da an glich der Vorgang wirklich einen Krimi, ein Autor hätte diese Geschichte nicht spannender schreiben können.

Thomas Schöne hat hier wirklich sehr aufwendig recherchiert und regelrecht Protokoll geschrieben. Er hat diese irren Verwirrungen rund um die Himmelsscheibe akribisch aufgeschrieben.

Damit unterteilt sich das Buch auch in mehreren abschnitten. Anfangs liest man, wie die beiden Männer die Scheibe und einige andere Hortfunde gefunden haben. Wie die Himmelsscheibe über Hehler weiter veräußert wurde, wie sie versteckt wurde, über sie gesprochen wurde und schließlich in Gesprächen in Museumskreisen auf kam. Der Leiter des Landesmuseum für Vorgeschichte Halle erfuhr von dieser Scheibe, die keiner näher benennen konnte, es aber schlechte Abzüge von Fotos gab. Und er war sich sicher, das ist ein Sensationsfund und wollte diese Scheibe unbedingt haben.

Sehr spannend und extrem faszinierend liest sich diese Geschichte und man kann am Ende wirklich froh sein, dass die Himmelsscheibe von Nebra gefunden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Weiter im Buch befasst sich der Autor mit diversen Gerichtsprozessen der Raubgräber und Hehler. Wie immer wieder nachgewiesen wurde, dass sie kein Fake ist, das sie echt ist. Man liest von Wissenschaftlern, was sie alles betrieben haben, um dies aufzuzeigen – ebenfalls total interessant, auch wenn manches für mich als Laien sehr wissenschaftlich war, aber alles in allem war es gut geschrieben, und man verstand schon alles.

Im Buch wird die Geschichte und die Hintergründe gut aufgezeigt, aber auch, welche Auswirkungen die Erforschung der Himmelsscheibe auf die Geschichte haben. Mit dem Fund der Himmelsscheibe von Nebra ist die Archäologie ins Bewusstsein der Menschen in Deutschland gelangt, und die Neugier rund um die Scheibe war sehr groß.

Leider habe ich es selbst noch nicht geschafft, mir die Himmelsscheibe von Nebra im Museum in Halle anzusehen, aber das steht noch auf meiner Liste. Mit diesem Buch ist die Neugier größer geworden, auch den Fundort der Scheibe aufzusuchen.