Da ist was faul in Winston Creek, dass waren meine ersten Gedanken beim Lesen. Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch, wäre da nicht dieser Mann gewesen. Erwacht ohne Erinnerung - anfänglich nur - denn Stück für Stück kehrt sie zurück und bringt eine Wahrheit ans ans Licht die alles überschattet.
"Wenn sie nur wüssten" aus der Feder des Autoren Thomas Seidl ist mit seinen 271 Seiten ein gelungener Psychothriller.
Sehr viel Unerwartetes, Wendungen mit Überraschungseffekt und einer Story die gleichermaßen abgedreht wie durchaus real wirkend ist.
Aber erst einmal kurz zur Story :
Ein Mann ohne Erinnerung, Menschen die ihn kennen und ihm helfen der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Ein seltsamer Penner der Botschaften überbringt und dem Erinnerungslosen somit Stück um Stück offenbart wer er wirklich ist.Mordfälle, real oder Fantasiegebilde? Der Thrillerautor John Huston erlebt einen Alptraum, wenn es denn einer ist!
Beim Lesen dieses Thrillers habe ich mich vollkommen in die Geschichte um diesen John Houston eingelesen. Viele Dinge die mir anfänglich sehr seltsam vorkamen haben im Laufe des Lesens eine Bedeutung bekommen.
Richtig gut gefielen mir die Schilderungen um diesen Obdachlosen. Seine Botschaften habe ich erst nicht verstanden, sie waren kurz und knapp aber je mehr er zu Wort kam um so mehr öffnete der Autor meine Augen um zu sehen was dieser John ist.
Ebenfalls ansprechend geschildert waren diese Gefängnisszenen.
Ein weiterer sehr gut dargestellter Prota war Austen Campell, ein Anwalt mit Anstand und Moral um den ich doch so in mancher Situation etwas Angst hatte.
Der Autor Thomas Seidl schildert die Situationen sehr lebhaft und bildlich, bei vielen Szenen stand ich förmlich daneben.
Auch diese Schilderungen zu den Büchern des Protagonisten Housten haben mich auf diese so neugierig gemacht, wenn es sie geben würde - genau mein Lesegenre :-)
Der Hauptprotagonist ist voller Wut, ja fast schon voller Hass und diese Schilderungen zu seinen Gedanken, Taten und Planungen haben sich im Laufe des Buches zu einer klaren Erkenntnis geformt.
Nichts ist so wie man denkt das es ist.
Verwirrend manchmal, da ist wirklich ungestörtes lesen von Vorteil.
Aber blickt man hinter alles und sieht das Gesamtbild dann passt einfach alles zusammen.
Ein sehr wichtiges Element in der Geschicht ist eine Art Helm, mehr sage ich jetzt hier nicht um das spoilern zu vermeiden.
Das hatte mich sehr interessiert und neugierig gemacht, da ich solch eine "Erfindung" noch in keinem Buch erlesen habe.
Das nenn ich mal schriftstellerische Fantasie.
Sehr spannend, anfangs unterschwellig, zwischendurch fast schon mal mysteriös und zum Schluss hin nochmal so richtig in Fahrt.
Der Epilog hat dann seinen Teil dazu beigetragen dass meine letzten Fragen beantwortet wurden.
Was für eine unterhaltsame Psychotour!
Es wird durchaus blutig und gewalttätig hat aber an mehreren Stellen durchaus Humor vorhanden, der mich schon zum schmunzeln brachte.
Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen, für diese mal so ganz andere Geschichte.
c)K.B. 06/2016