Rezension zu "Countdown. Der letzte Widerstand" von Thomas Thiemeyer
Was wäre, wenn überall auf der Welt der Strom ausfiele? Wie lange würde es dauern, bis sich die Menschheit an dieses Schicksal gewöhnt hätte?
Das sind die Fragen, die sich Lena und Ben stellen müssen. Vor dem Tag X, als die Erde von einem elektromagnetischen Impuls getroffen wurde und alle Handys in der Klasse in Rauch aufgingen, waren Ben und Lena ganz normale Mitschüler. Sie mochten sich, hatten aber nicht viel miteinander zu tun. Ben lebte damals schon mit seiner Familie in einer Art Prepper-Familie. Die Eltern bauten schon damals ihr eigenes Gemüse an und lebten so unabhängig wie möglich. Auch Lenas Eltern lebten schon umweltbewusst, Papa fuhr einen Tesla und das Haus hatte dank eigener Solarzellen eine eigene Stromversorgung. Sogar einen Wasserfilter gab es.
Jetzt besteht das Leben vor allem aus Tauschhandel und der Suche nach Orten, an denen man noch etwas klauen kann. Neue Waren werden nicht produziert. Die alten Regierungen sind abgelöst, es gibt nur noch die Atlas-Union. Deren Agenten lassen die Containerdörfer in Ruhe, aber wenn jemand beim Plündern erwischt wird, gibt es kein Urteil...
Ich fand das Buch ziemlich spannend, weil das Szenario, das hier beschrieben wird, gar nicht so unrealistisch ist. Eine Sternenexplosion weit entfernt löst einen elektromagnetischen Impuls auf der Erde aus und die Technik versagt komplett. Ursprünglich gingen die Protagonisten sogar von einem Atomschlag aus, der ebenfalls einen so genannten EMP auslöst. Die Menschen müssen wieder lernen, ohne Technik zu leben und die Lücken in der Regierung werden von einer machthungrigen Organisation gefüllt, die skrupellos vorgeht.
Alles ist verständlich beschrieben und die Geschichte ist durchgehend spannend.
Ich habe mir das Hörbuch angehört und war die ganze Zeit durch die Stimme von Mark Bremer in der Geschichte gefangen. Sie ist wirklich großartig. Die Gefahr ist allgegenwärtig und die Figuren sind immer unter Druck, dass irgendwas unvorhersagbares passiert. Ich wollte nach jedem Kapitel unbedingt wissen, wie es weiter geht.