Cover des Buches Eine Rose für Putin (ISBN: 9783827012630)
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Rezension zu Eine Rose für Putin von Thomas Wendrich

Geschichten hinter Geschichten hinter Geschichten....

von Miamou vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Sehr außergewöhnlich!

Rezension

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Miamouvor 9 Jahren
Ein ungeklärter Kindesraub 1985 in Dresden? Eine Entführung außer Landes? Eigentlich nicht vorstellbar zu Zeiten streng bewachter Grenzen – es sei denn ... Johann Stadt hat sich mit seinem Regisseur in ein uckermärkisches Landhaus zurückgezogen, um diesen historischen Stoff zu entwickeln. Zu Anfang ist alles wie immer: Die Postbotin bringt Post, der Dorfpolizist schnüffelt, der Autor erfindet. Doch gerade hier, in der Stille und Abgeschiedenheit des Landlebens, sieht sich der Drehbuchschreiber plötzlich mit bizarren Erscheinungen konfrontiert. Die Aufzeichnungen von Johann Stadt führen den Leser immer tiefer in eine aberwitzige Welt des Verbrechens. Bald kämpft er mit einer gut frisierten Leiche, unmusischen Provinzpolitikern, geschäftstüchtigen Atomforschern, dem superlangen Arm des KGB und nicht zuletzt einem aufgescheuchten Schwanenclan. Buchstäblich unter Einsatz seines Lebens recherchiert und schreibt er akribisch eine unglaubliche Geschichte über den Wert eines Menschenlebens, die immer mehr zu seiner eigenen wird.

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Mit einem sehr außergewöhnlichen Buch, mit einer komplexen Handlung und einem sehr speziellen Schreibstil muss der Leser rechnen, wenn er „Eine Rose für Putin“ in die Hand nimmt.

Ich habe am Anfang etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Es passiert ab der ersten Seite sehr viel und irgendwie ist alles sehr verwirrend. Es gibt mehrere Handlungsstränge in verschiedenen Zeitebenen, die alle sehr eigene Verläufe haben und am Schluss dann mehr oder weniger zusammenlaufen, wobei man als Leser aber nicht genau weiß, was nun Wahrheit und was Fiktion ist. Die Lösung dürfte vielleicht irgendwo dazwischen liegen. Genau das macht aber die Besonderheit dieses Buches aus, da es den Leser dabei sehr herausfordert.

Die Figuren waren allesamt skurril. Johann Stadt und M. bilden dabei wohl das seltsamste Pärchen. Den Polizisten Alvert fand ich sehr sympathisch. Er löst den Fall und greift dann doch nicht ein. Ich fand seinen letzten Satz im Buch („…eine Geschichte, die er wieder einmal seiner Frau erzählen könnte!“) absolut toll. Holger und Dagmar waren das klassische „Wir müssen die Fassade wahren“ – Paar. Und mit Sveta haben wir die Mutter, die für ihr zweites Kind kämpft, weil sie das erste bereits verloren hat – und sie greift dabei zu sehr, sehr eigenwilligen Mitteln. Die Figuren haben die Geschichte wirklich gut getragen.

Den Schreibstil fand ich sehr gelungen. Kurze prägnante Sätze (vielleicht notwendig, sonst hätte man der ganzen Geschichte wahrscheinlich gar nicht mehr folgen können) – erinnerte mich ein wenig an Wolf Haas, den ich auch sehr gerne lese. Auch der Kapitelaufbau war angenehm, da sie auch eher kurz gehalten waren, liest man einfach immer weiter.

Ich habs total gerne gelesen….

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