Rezension
„Wellentrotz“
von Thomas Wolf
Es war 2021, als ich die „Sturmblicke“ las. Obgleich seitdem einige Zeit verstrichen ist, konnte ich nahtlos mit „Wellentrotz“ anknüpfen, da mir die liebevoll beschriebenen Figuren noch allesamt sehr gut in Erinnerung waren.
Zum Inhalt:
Was wäre, wenn eine einzige unbedachte Handlung unser ganzes Leben ändert? Aifa muss genau dieses erleben: Wieder einmal sind die gefürchteten Käfer aufgetaucht und fressen jedes Lebewesen, das sich nicht schnell genug in Sicherheit bringen kann. Allerdings kommt auch eine Person zu Tode, die für Aifa sehr wichtig ist. Wut verschleiert ihren Verstand und sie macht sich auf, die Königin der Käfer zu töten. Es gelingt ihr – doch zu welchem Preis?
Nochmals steht eine Reise für Aifa an, die sie fort von der kleinen Insel der Cita führt. Sie lernt das Volk der Feldar, die Narg und die Lafou kennen, bevor sie einen Teil der Cita einer neuen Zukunft entgegenführt, weit in den Norden, in das unentdeckte Land Itrae.
Doch Itrae ist bereits bewohnt ...
Fazit:
Wie der erste Band auch, ist „Wellentrotz“ recht umfangreich. Neben Aifas Geschichte und der der Cita begleiten wir den Feldar Fenn sowie den Lafou Gor. Jede dieser Figuren trägt einen Teil zur Handlung bei, wobei die Fäden allmählich zusammenlaufen und ein komplexes Ganzes ergeben.
Aifa selbst macht eine erstaunliche Wandlung durch. In „Sturmblicke“ empfand ich sie als ein recht asexuelles Wesen, doch durch den Kontakt mit den sinnenfreudigen Feldar beginnt sie, ihrer Sexualität mehr Bedeutung beizumessen. Sie fängt an, bewusst körperliche Reize einzusetzen, um etwas zu erreichen. Dabei bleibt sie geradlinig und ehrlich, was eine interessante Mischung ausmacht.
Beim Lesen von „Wellentrotz“ fiel mir viel stärker als in „Sturmblicke“ auf, wie hart die Welt Onda zu ihren Bewohnern ist. Nicht nur die verheerenden Stürme der Insel, auf der die Cita leben, bedrohen die Geschöpfe, sondern auch Vulkane, Kälte und fleischfressende Wesen.
Gern habe ich Aifa und die anderen Protagonisten begleitet, zumal ich einen Einblick in die verschiedenen Lebensweisen und Gebräuche der Völker Ondas erhielt, die kaum unterschiedlicher sein könnten.
Ich bin gespannt, womit mich Thomas Wolf im dritten Teil, an dem er derzeit arbeitet, überraschen wird.