Kurzbeschreibung:
"Ich habe mir immer gedacht, wenn ich Drogen nehme, dann können sie ruhig meinen Körper ficken, dann sollen sie mit mir machen, was sie wollen. Denn ich hasse meinen Körper, der ist so fett und hässlich und unförmig und sowieso habe ich es nicht besser verdient.
Doch in den Momenten, wenn die Drogen aufhören zu wirken, merke ich, dass die Leute auch meine Seele ficken. Das tut weh, nein, mehr noch, das zerstört, ohne zu zerstören, man bleibt übrig und weiß, dass man kaputt ist, unheilbar, und dass man damit leben muss ..."
Gerade volljährig geworden, erzählt die Autorin von ihrer Kindheit im Heim, von den ersten Drogen mit zwölf und dem Drogenstrich, dem harten Leben zwischen Freiern, Zuhältern, Dealern und der Schule.
Ungeschönt, unerbittlich ehrlich zeigt sie uns, wie das Leben in Deutschland auch aussehen kann, fernab von Behaglichkeit und Familie.
Zu Beginn muss ich sagen, dass bei diesem Buch die Triggergefahr ziemlich groß ist. Also wenn man instabil oder zart besaitet ist, sollte man sich überlegen ob die eigene Psyche dieses Buch aushält, da es wirklich harter Tobak ist.
„Seelenficker“ ist ein schonungsloser Einblick in die Abgründe der Menschheit und erzählt ungeschönt von einer Welt, vor der wir oft die Augen verschließen.
Mich persönlich hat dieses Buch sehr berührt, auch nachhaltig hat es mich noch lange beschäftigt.
Ich habe von einigen gelesen und gehört, dass ihnen der Schreibstil nicht gefällt. Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall, mir gefällt besonders die ehrliche, schonungslose Schreibweise der Autorin. Sie schmückt ihre schrecklichen Erlebnisse nicht aus, sondern haut sie so auf den Tisch wie sie sind: Grausam. Das macht das ganze sehr authentisch. Man merkt, dass ihr da niemand reingeredet hat, von wegen „solche Wörter kannst du nicht benutzen, wir wollen das Buch veröffentlichen, dass geht nicht.“
Ehrlich und schockierend. Es regt zum Nachdenken an.