Rezension zu Das Herz ist eine miese Gegend von Thommie Bayer
Rezension zu "Das Herz ist eine miese Gegend" von Thommie Bayer
von vienna
Rezension
viennavor 12 Jahren
Eher zufällig fand "Das Herz ist eine miese Gegend" den Weg in meinen Besitz. Empfohlen von einer Internetbekanntschaft, die dieses Buch als eines, das sie gerne öfter lesen würde, bewertete. Es erzählt von dem Wandel und von der Beständigkeit der Liebe und der Freundschaft zwischen Giovanni, Laura und Bo, drei junge Heranwachsende aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen, über mehrere Jahrzehnte hinweg. Etwa nach der ersten Hälfte des Romans begann ich mir die Frage zu stellen, was an dem Buch für mich nicht richtig sei, daß die Begeisterung der anderen Leser nicht auf mich überschwappt!?! Eine Liebesgeschichte, die so nüchtern und spröde daherkommt, mir die einzelnen Kapitel lieblos vor die Füße schmeißt, wie der Tierpfleger dem Löwen seine Fleischhappen. Ich vermochte weder einen Zugang zu Giovanni noch zu Laura oder Bo herstellen. Das änderte sich schlagartig von einem Kapitel zum nächsten, etwa in der Mitte des Buches. Urplötzlich entstanden Bilder in meinem Kopf, da war eine Melodie und ein Tiefgang in den Worten zu erkennen, die mich dieses Buch mit einem Male lieben ließen. Ich fühlte mit Giovanni und Laura, auch mit Bo, was mir zu Beginn verwehrt blieb. Versöhnt stelle ich es nun zurück in mein Bücherregal, kann es jedem, der von Liebe und Freundschaft lesen will, ans Herz legen, wenn zu Beginn auch etwas Durchhaltevermögen gefragt ist.