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Cover des Buches Best of Menschheitsgeschichte: Die aufrichtigste Wahrheit über den Erdling, seit es Außerirdische gibt (ISBN: 9783745002188)
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Rezension zu "Best of Menschheitsgeschichte: Die aufrichtigste Wahrheit über den Erdling, seit es Außerirdische gibt" von Thore W. Masge

Ein witziges Sachbuch über die "alternativen Wahrheiten" der Menschheitsgeschichte!
ricysreadingcornervor 7 Jahren

Bei diesem Buch handelt es sich, wie der Name erahnen lässt, um ein „Sachbuch“, (wenigstens, wenn man den Aufbau betrachtet, ansonsten lässt es sich nicht wirklich in eine Schublade stecken) über die Geschichte der Menschheit – geschrieben von einem Außerirdischen!

Besagter Außerirdischer geht dabei im ersten Kapitel auf die Vergangenheit des Menschen, also seine Entstehungsgeschichte, im zweiten auf die Gegenwart und im dritten auf mögliche Zukunftsszenarien ein.

Das Ganze ist urkomisch, jede menschliche Eigenart, die einem (als Mensch), wenn man mal ganz ehrlich zu sich ist, im Alltag oft schon nicht ganz erklärlich ist, wird hier aufs Korn genommen und unsere ganze Geschichte und die Evolution stellt sich nach diesem „Geschichtsbuch“ als komplett falsch verstanden heraus.

Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber die, die glauben, wir stammen von Adam und Eva ab, liegen (natürlich) falsch. Ganz ohne überirdische Hilfe haben wir das mit der Evolution aber auch nicht hinbekommen… Nein, wir stammen von Erna und Detlef ab, zwei Bakterienstämmen, die von einem außerirdischen Gremium im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojekts auf die Erde geschickt wurden und dabei aus Versehen auch noch die Dinosaurier ausrotteten…und überhaupt leben wir wahrscheinlich nur noch, um ein intergalaktischens Telepathie-Publikum mit einer meistens ganz unterhaltsamen und ungewollten „BigBrother“-Show erheitern.

So wird eine vermeintliche Wahrheit über unsere Entstehung und Entwicklung nach der anderen aufgenommen und ganz neu beleuchtet.

Ich könnte mir die Story sehr gut als Kabarett-Programm vorstellen. Gerade auch die Bezüge zu Außerirdischen in der irdischen Popkultur, Aufzählungen von menschlichen und menschengemachten Merkwürdigkeiten (im sogenannten „Nachschlag“) sowie den Inhalten des „Kuriositätenkabinetts“ am Ende des Buches verstärken diesen Eindruck noch.
Als Buch, das ich persönlich aber gerne an einem Stück lese, hatte es zwischenzeitlich seine Längen, einige Anekdoten werden häufig wiederholt, was aber wahrscheinlich nicht auffallen würde, wenn man immer mal wieder ein Kapitel liest, zwischendurch andere Bücher liest etc.

Das Kapitel über die Vergangenheit fand ich so unglaublich witzig, dass ich beim Lesen immer wieder lachen musste. Gegen Ende der Vergangenheit und zu Beginn der Gegenwart (ähh …ja: Was ist Zeit eigentlich? Ich merke, dass der Schreibstil des Buches schon auf mich abgefärbt hat), wurde es mir dann aber wirklich etwas zu langatmig und blieb für meinen Geschmack ein bisschen zu nah an der Realität. Die menschlichen Sonderlichkeiten wurden durch den Kakao gezogen, aber der „außerirdische Witz“ fehlte mir dann im Vergleich zum ersten Kapitel etwas. Man muss ja nicht außerirdisch sein, um den Menschen merkwürdig zu finden (oder bin ich außerirdisch?). Für einige Schmunzler über unsere Spezies reichte es aber dennoch vollkommen aus. Die Zukunftsszenarien hingegen fand ich durchweg wieder sehr lustig und kurzweilig geschrieben, wenn auch gar nicht so unwahrscheinlich…?!

Der Autor hat einen Hang zu langen, verschachtelten Sätzen, Wortneuschöpfungen und merkwürdigen Formulierungen. Diesen Schreibstil fand ich wirklich großartig. Er verleiht der Story einen ganz eigenen Ton und wieder konnte ich mir einen Kabarettisten vorstellen, der das Ganze ganz trocken erzählt. Damit schafft der Autor definitiv einen Wiedererkennungswert! Es wird mit mathematischen, physikalischen und was-weiß-ich-was-für Fachbegriffen um sich geworfen, die in Zusammenhang gebracht in Wahrheit wahrscheinlich nicht immer viel Sinn ergeben, aber sehr gut klingen und, durch die man sich als evolutionär zurückgebliebener, dümmlicher Erdling sehr gut in eben diese Rolle hineinversetzt fühlt…
Was mich jedoch ein wenig gestört hat, war das ganze Hin und Her: von einer Zeit zu einer anderen, von einem Thema zum anderen. Die an sich so originellen – ich nenne es mal „alternativen Wahrheiten“ – zur Entstehungsgeschichte der Menschheit, büßten somit für mich oftmals etwas an Plausibilität und somit Witz ein. Das wäre aber bestimmt wiederum kein Problem wenn man es nicht am Stück liest, sondern Teil für Teil für sich.

Die Aussage ist für mich: der Mensch sollte sich nicht so ernst nehmen und mal einsehen, dass er nur ein sehr kleiner Fisch im Teich (Zelle in einem Körper? Elementarteilchen im Universum?) ist, und dass wir uns ohne ein paar glückliche Fügungen (ob nun Aliens daran beteiligt waren oder nicht) längst selbst ausgerottet hätten. Die alltäglichen beobachtbaren Eigenarten des Menschen werden einem durch die Augen eines Außerirdischen erst nochmal richtig ins Bewusstsein gebracht. Und man kann einfach nicht anders, als über sich selbst zu lachen!
Fazit

Insgesamt eine witzige, originelle und lockere Lektüre mit einem Schreibstil von großem Wiedererkennungswert!

Empfehlenswert für alle Fans von Geschichten wie „Per Anhalter durch die Galaxis“ und für alle, die ein paar Lacher zwischendurch (z.B. auf dem Weg zur Arbeit in Bus und Bahn oder in der Mittagspause) suchen und wie ich glauben, dass es da draußen bestimmt noch mehr gibt und sowieso nichts so ist, wie es scheint… Für eine ausgiebige, durchgängige Lektüre, wenn man einen Roman erwartet, war es für mich aber zwischenzeitlich etwas zu viel des Guten.

Definitiv ein tolles Debüt! Ich freue mich schon auf mehr! Das nächste Buch soll wohl ein Roman werden…ich bin sehr gespannt!


Zur Story:
Die Erde, ein friedlicher Planet am Rande der Milchstraße, beherbergt ganz unfreiwillig die vermeintliche Krone der Schöpfung: den Menschen … glaubt dieser jedenfalls. Aber nun bringen wir den Wecker zum Sambatanzen.
Die objektive Wahrheit entlarvt den Menschen als das sonderbarste, widersprüchlichste und unwirklichste Geschöpf aller Galaxien, aber beim besten Willen nicht als eine Spezies, die in einem Atemzug mit den Worten »geistreich« oder »weise« zu nennen wäre. Das mindert aber keinesfalls die Präsenz, die der Erdling in den Weiten des Weltraums genießt, ganz im Gegenteil, er kommt einer süchtig machenden Droge gleich. Nein, nicht als kleiner Snack oder Trip für zwischendurch, sondern als Hauptdarsteller in den fantastischen Telepathieshows.
Aber was wäre die Menschheit ohne ein wenig Hilfe durch die intergalaktischen Wohltäter? Richtig, erst gar nicht entstanden oder schon längst wieder ausgestorben. Kein Wunder bei der Einfältigkeit, der Kriegslüsternheit und der zwangserotischen Beziehung zu den Papierhaufen namens »Geld«.
Hat der Mensch wirklich den Alkohol erfunden? Ist Area 51 eine Band? Gibt oder gab es Wesen wie Trump oder Hitler wirklich? Hatten da vielleicht außerirdische Wissenschaftler, interstellare Pauschaltouristen oder der omnipotente Zufall die Finger im Spiel? Weltbewegende Fragen über Fragen. die Antworten möchte: bitte die soziale Hängematte in die aufrechte Position gefahren, den Kadaver anschnallen und los geht’s mit der gnadenlosen Reise in die Abgründe der Simplizität. Ein kleiner Abstecher in die narzisstische Gegenwart und eine Verschnaufpause in der Zukunft, zählen zu den Hauptattraktionen der Odyssee durch die kurzweiligste aller Menschheitsgeschichten.
Möge der allmächtige Zippedäus mit Euch sein. (By Thore W. Masge)

Mein Fazit:
Mit "Best of Menschheitsgeschichte schafft "Thore W Masge" ein Buch, welches mich positiv überrascht hat...
Es ist so ganz anders als viele andere. Aber mit einem flüssigen Schreibstil und man findet als Leser auch schnell in die Geschichte hinein.
Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Nur das ich euch das Buch empfehlen kann.

Deshalb gebe ich dem Buch sehr gerne 5 Sterne und wünsche euch viel Spaß beim Lesen....

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