Thorina Lepak

 4,3 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Als wir Niemand waren.

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Cover des Buches Als wir Niemand waren (ISBN: 9783956317606)

Als wir Niemand waren

(7)
Erschienen am 31.03.2020

Neue Rezensionen zu Thorina Lepak

Cover des Buches Als wir Niemand waren (ISBN: 9783956317606)
TanteGhosts avatar

Rezension zu "Als wir Niemand waren" von Thorina Lepak

TanteGhost
Dasein zwischen den Welten

Philosophische Fragen, die zum Teil geklärt werden, zum Teil aber offen bleiben. – Dieses Buch regt gewaltig zum Nachdenken an.


Inhalt: Sick und Lavender lernen sich kennen in einem Kaffee, in dem sie keiner beachtet. Sie finden heraus, dass sie beide für die anderen Menschen unsichtbar sind, was daran liegen kann, dass ihre Körper irgendwo im Koma liegen. – froh, endlich wieder mit jemandem reden zu können, bauen sie sich so etwas wie einen gemeinsamen Alltag auf.

Nachdem sie einen „Pfeifer“ kennen gelernt haben, der ihnen etwas von der Welt der wirklich toten gezeigt hat, kehren sie zu ihrem Bekannten „Josh“ zurück, der sie ebenfalls sehen kann, weil auch er schon einmal einem Komapatienten geholfen hat, in die richtige Welt zurück zu kehren. – Aber wollen sie überhaupt wieder ein richtiges Leben? Hier scheiden sich die Geister. (Im wahrsten Sinne des Wortes.)

Während Sick seinen weiteren Weg mit dem Pfeifer gehen will, entscheidet sich Lavender für die Rückkehr zu ihrem Körper und damit für einen langen und beschwerlichen Weg in ein normales Leben zurück.

Und der Weg wird lang, der Weg wird beschwerlich, doch am Ende steht der Lohn eines ganz normalen Lebens.


Fazit: Das Cover dieses Hörbuches möchte ich schon als faszinierend unspektakulär bezeichnen. Da sieht man einfach die Skyline einer Stadt und zwei schwarze Gestalten, was im Nachhinein durchaus Lavender und Sick sein können. Ich bin auf dieses Buch gestoßen, weil es die Sprecherin in ihrem Podcast einmal angelesen hatte. Das hat mich neugierig gemacht und da es auf Spotify zu haben war, habe ich es kurzerhand mal auf meine Hörliste gesetzt.


Es geht gleich richtig rein in die Story. Sick stößt auf Lavender und die beiden sitzen in dem Kaffee und lernen sich kennen. Schnell wird klar, dass mit den beiden etwas nicht stimmen kann. Denn niemand kommt zu ihnen, um eine Bestellung aufzunehmen. – Klarheit bekommt man ab dem Punkt, wie sich die beiden ihre Geschichten über ihre Unfälle bzw. Krankheiten erzählen. - Spätestens ab hier wurde mir klar, dass es sich hier in jedem Fall um eine Art Philosophie handeln muss.

Die beiden führen ein ziemlich interessantes Dasein, was eine Menge Fragen aufwirft. Sie erleben positive und negative Seiten ihres Daseins. Ich meine, sie können klauen, ohne jemals Gefahr zu laufen, dass sie erwischt werden. Sie können sich frei überall hinbewegen, ohne irgendwelche Verpflichtungen zu haben.

Komisch wurde es ab dem Punkt, wo dieser „Pfeifer“ auftaucht und die beiden unabhängig voneinander auf ihr zukünftiges Dasein gestoßen werden.

Sick und Lavender geben schon ein sehr ungleiches Pärchen ab. Sie ist eine Leseratte, sie studiert und will etwas aus ihrem Leben machen, was den Wunsch bestätigt, dass sie in ihren Körper zurück will. Dass er nicht in seinen Körper zurückgeht und somit in die Zwänge eines weltlichen Daseins, war mir schon irgendwie klar. – Deswegen fand ich die künstliche Dramatik um die Entscheidung auch etwas übertrieben.

Es folgt der Weg von Lavender in das Leben der Lina zurück und dabei gibt es noch die eine oder andere Schererei begleitet ist. – Allerdings war mir von Anfang an klar, dass sie es schaffen wird und dass sie eben das Leben führen können wird, welches sie sich gewünscht hat.

Leider bleiben in der Handlung einige Charaktere, wo mich schon interessiert hätte, ob die noch weiter involviert sein würden, auf der Strecke. Unter anderem die Krankenschwester. Was aus der geworden ist, zumindest in der Geschichte, würde mich schon einmal interessieren. Und was aus der Tatsache mit der entführten Komapatientin geworden ist, bleibt auch vollkommen offen. Soetwas lässt man doch nicht einfach auf sich beruhen.


In jedem Fall hat dieses Buch auf mich eine ganze eigene Faszination ausgeübt. Es war nicht spannend in dem Sinne, hatte aber so seine ganze eigene Fasziniation, welche mich dran bleiben lies. Es waren wohl die Fragen, die immer wieder aufgekommen sind. Warum könne wir frieren, schmecken aber nicht mehr so gut. Oder so Sachen wie, warum kann der eine mich sehen, der andere aber nicht. Und warum treffen wir nicht auf andere Komapatienten, die auf dieser feinstofflichen Ebenen unterwegs sind. – Einige Fragen werden geklärt, andere bleiben offen.

In jedem Fall war das ein Buch, was mich auf seine Art richtig gut begeistern konnte. Es hat in mir so Grübeleien über Sinn und Unsinn im Leben ausgelöst. Oder eben auch die Frage neu aufgeworfen, was denn danach kommt? Ist dann Schluss? Geht es auf einer anderen Ebene weiter? – Etwas, was ich mir nicht wirklich vorstellen können muss. Ich wäre dafür, dass es dann wirklich vorbei ist und man es komplett überstanden hat.

Alles ist klar und deutlich erklärt, die Handlung besteht aus nur einem einzigen Handlungsstrang und alles ist soweit sehr gut verständlich. Längen hatte es in diesem Buch tatsächlich nicht, weil immer irgendeine unterschwellige Frage im Raum stand.

Die Charaktere waren wirklich glaubhaft dargestellt. Ich könnte beim Hören den Sick in seiner schnodderigen Art wirklich sehr gut vor mir gesehen und als der Pfeifer auftaucht, haben sich wirklich sämtliche Nackenhaare bei mir aufgestellt und ich habe die Gefahr förmlich gespürt.

Die Sprecherin hat einen wirklich super Job gemacht. Abgesehen davon, dass sie von der Natur wirklich mit einer wunderbaren Stimme gesegnet ist, konnte ich über ihren Podcast ihre Fähigkeiten beim Lesen und Sprechen quasi mitverfolgen, wie sie besser und besser geworden sind. Und wenn ich überlege, dass diese Frau fast hinter staubigen Aktenbergen verschüttgegangen wäre, bekommt das Wort „Verschwendung“ noch einmal eine ganz eigene Bedeutung. – In jedem Fall auch super gelesen, super betont, klasse dargestellt. Man kann sagen, dass Pia hier dem Buch an sich noch einmal einen Hauch Leben gegeben hat.


Erfrischend anders, als spannungsgeladene Thriller oder spladderige Romane. Deswegen aber nicht langweilig oder ereignislos. Vielmehr würde ich es als interessant bezeichen, was man doch für Möglichkeiten als „Seele“ hat.

Cover des Buches Als wir Niemand waren (ISBN: 9783956317606)
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Rezension zu "Als wir Niemand waren" von Thorina Lepak

Kathrin_Schroeder
Gute Idee - Rest naja

Gelesen dank Netgalley als digitales Leseexemplar


Die Geschichte der beiden jungen Erwachsenen, die teilweise körperlos in unserer Welt leben und sich entscheiden müssen, war für mich eine faszinierende Idee als Grundlage für ein Buch.


Die Ausführung dieser Idee hat mich aber eher enttäuscht und dies aus mehreren Gründen.


1. unlogische Eigenschaften der "Körperlosen": sie sind - bis auf eine logische Ausnahme - für Menschen unsichtbar, aber ihr Handeln ist ohne eine erkennbare Logik mal sichtbar und mal nicht (Geschriebenes/bewegte Gegenstände etc.). Hätte es da Ansätze gegeben eine Art Logik dafür zu finden, wäre es plausibler gewesen, so wirkte es für mich wie eine Einordnung: Was gerade in die Geschichte passte.

2. Schreibstil: Sprachlich hat mich die Geschichte nicht angesprochen - bis dahin ist das ein reines Gefühl. Problematisch waren aber die Sprachschludrigkeiten, Grammatik, Wortwiederholungen etc. was mich durchaus gestört hat.

3. Die Geschichte:  Zwei Jugendliche/junge Erwachsene, die die außergewöhnliche Situation ganz unterschiedlich angehen. So weit so gut, dann die verschiedenen Entscheidungen, damit reißt der eine Erzählstrang, die eine Person ab und bei der Anderen wird die Geschichte irgendwie zu Ende gebracht. Alle ungewöhnlichen Geschehnisse, Hindernisse, die verschwinden werden, demselben Faktor zugeordnet, aber bis zum Epilog nicht wirklich aufgelöst. Eigentlich passiert kaum etwas - und die Erzählung lässt mich trotz des Nachspanns eher gelangweilt zurück. 


Für ein Buch zu wenig Inhalt, für eine philosophische Reflektion mangelt Sprache und Tiefgang.

Für die interessante Idee und den Angang 3 Sterne.


#AlswirNiemandwaren #NetGalleyDE #KathrinliebtLesen #Rezension #Bookstagram

Cover des Buches Als wir Niemand waren (ISBN: 9783956317606)
Sternenstaubs avatar

Rezension zu "Als wir Niemand waren" von Thorina Lepak

Sternenstaub
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Mir gefiel vor allem die Grundidee, was denkt man, fühlt man & wie verhält man sich ohne Körper? Wie geht man mit der Unsichtbarkeit & Einsamkeit um? Anfangs hatte ich beim Lesen sogar leicht klaustrophobische Momente. Man muss sich auf die Geschichte einlassen können, um sie zu mögen. Sie hat menschliche & philosophische Züge. Die Figuren sind alle anders gestrickt und der Zufall bzw. die Umstände führen sie zusammen, so wären sie vermutlich nie Freunde geworden. Mich störte teilweise der etwas eigentümliche und holprige Schreibstil, also u.a. kleinere bis größere Fehler im Satzbau und somit des Inhalts, wie z.B. Namensverwechslung. Ansonsten habe ich diese Geschichte gerne gelesen. :)

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