Rezension zu Unsere kleine Stadt von Thornton Wilder
Ein Theaterstück, das zum Grundrepertoire einer jeden Bühne gehören sollte
von Karinschmitt
Rezension
Karinschmittvor 10 Jahren
Thornton Wilder's Dreiakter "Unsere kleine Stadt" gehört leider zu den verkannten oder noch nicht entdeckten Werken in unserem Land.
Im ersten Akt lernt der Zuschauer die Bewohner einer Kleinstadt kennen: zwei Familien, den Zeitungsjungen, den Milchmann, den Polizisten ...
Ein ganz gewöhnlicher Morgen mit dem charmanten Alltagsleben einer erwachenden Kleinstadt wird gezeigt: Gespräche, die am Frühstückstisch und auf der Straße ihren Lauf nehmen.
Die Liebesgeschichte des Baseball vernarrten George Gibbs zu der Klassenstreberin Emily Webb nimmt ihren Anfang.
Im zweiten Akt probt der Chor, es wird getratscht und in den stillen Abendstunden bittet George seine Nachbarin Emily von Fenster zu Fenster um Hilfe bei den Hausaufgaben. Es wird gezeigt wie ein gewöhnlicher Abend in der kleinen Stadt sein Ende nimmt. Den Höhepunkt am Ende des zweiten Aktes bildet die Hochzeit von George und Emily.
Im dritten Akt stirbt Emily im Kindbett. Sie darf für einen Tag zurück auf die Erde kommen, um noch einmal das Leben zu erfahren. Sie wählt hierfür ihren zwölften Geburtstag aus.
Es geschieht etwas Unerwartetes. Sie erfährt, wie wenig die Menschen sich wahrnehmen, wie sie belanglose Dinge austauschen, ohne sich dabei eines Blickes zu würdigen. Sie erträgt dieses unbewusste Miteinander nicht und kehrt freiwillig zurück in das Totenreich, wo auch andere Dorfbewohner aus früheren Tagen bereits anzutreffen sind.
Warum halte ich dieses Stück für eines der wertvollsten Theaterstücke der Weltliteratur? Weil es uns alle angeht.
Der Spiegel auf den Alltag, auf das unbewusste und damit oft so lieblose Miteinander kann wachrütteln.
Wir alle leben Alltag. Wir alle können uns wiedererkennen in Mustern, die uns dort vorgeführt werden.
Es ist ein Stück, das generationsübergreifend erzählt wird. Ganz gleich, in welcher Lebensphase man sich gerade selbst befindet. Für jeden gibt es Identifikationsfiguren auf der Bühne.
Es ist eine wunderbare Mischung aus heiterer Leichtigkeit, Situationskomik und unter die Haut gehenden tiefgreifenden Momenten.
Ja, dieses Stück gehört auf jeden Theaterspielplan - und wie herrlich, wenn ein Jungschauspieler als George Gibbs beginnt, irgendwann in der Rolle des Vaters zu sehen ist ...
Der Lauf des Lebens brillant in einem Bühnenstück dargestellt. Wunderbar!
Im ersten Akt lernt der Zuschauer die Bewohner einer Kleinstadt kennen: zwei Familien, den Zeitungsjungen, den Milchmann, den Polizisten ...
Ein ganz gewöhnlicher Morgen mit dem charmanten Alltagsleben einer erwachenden Kleinstadt wird gezeigt: Gespräche, die am Frühstückstisch und auf der Straße ihren Lauf nehmen.
Die Liebesgeschichte des Baseball vernarrten George Gibbs zu der Klassenstreberin Emily Webb nimmt ihren Anfang.
Im zweiten Akt probt der Chor, es wird getratscht und in den stillen Abendstunden bittet George seine Nachbarin Emily von Fenster zu Fenster um Hilfe bei den Hausaufgaben. Es wird gezeigt wie ein gewöhnlicher Abend in der kleinen Stadt sein Ende nimmt. Den Höhepunkt am Ende des zweiten Aktes bildet die Hochzeit von George und Emily.
Im dritten Akt stirbt Emily im Kindbett. Sie darf für einen Tag zurück auf die Erde kommen, um noch einmal das Leben zu erfahren. Sie wählt hierfür ihren zwölften Geburtstag aus.
Es geschieht etwas Unerwartetes. Sie erfährt, wie wenig die Menschen sich wahrnehmen, wie sie belanglose Dinge austauschen, ohne sich dabei eines Blickes zu würdigen. Sie erträgt dieses unbewusste Miteinander nicht und kehrt freiwillig zurück in das Totenreich, wo auch andere Dorfbewohner aus früheren Tagen bereits anzutreffen sind.
Warum halte ich dieses Stück für eines der wertvollsten Theaterstücke der Weltliteratur? Weil es uns alle angeht.
Der Spiegel auf den Alltag, auf das unbewusste und damit oft so lieblose Miteinander kann wachrütteln.
Wir alle leben Alltag. Wir alle können uns wiedererkennen in Mustern, die uns dort vorgeführt werden.
Es ist ein Stück, das generationsübergreifend erzählt wird. Ganz gleich, in welcher Lebensphase man sich gerade selbst befindet. Für jeden gibt es Identifikationsfiguren auf der Bühne.
Es ist eine wunderbare Mischung aus heiterer Leichtigkeit, Situationskomik und unter die Haut gehenden tiefgreifenden Momenten.
Ja, dieses Stück gehört auf jeden Theaterspielplan - und wie herrlich, wenn ein Jungschauspieler als George Gibbs beginnt, irgendwann in der Rolle des Vaters zu sehen ist ...
Der Lauf des Lebens brillant in einem Bühnenstück dargestellt. Wunderbar!