Thorsten McKay

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Autor*in von Tötungswahn, Todesgeflüster im Verbrechernetz und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Thorsten McKay

Cover des Buches Tötungswahn (ISBN: B092MSZHVZ)

Tötungswahn

(1)
Erschienen am 14.04.2021
Cover des Buches Moorland Mörder (ISBN: 9781980540595)

Moorland Mörder

(0)
Erschienen am 14.03.2018
Cover des Buches Todesgeflüster im Verbrechernetz (ISBN: 9781090508775)

Todesgeflüster im Verbrechernetz

(0)
Erschienen am 15.03.2019

Neue Rezensionen zu Thorsten McKay

Cover des Buches Tötungswahn (ISBN: B092MSZHVZ)
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Rezension zu "Tötungswahn" von Thorsten McKay

mariameerhaba
Monoton

Egal, was in der Geschichte auch passiert, die Erzählstimme bleibt gleich monoton. Sei es Alltag, sei es Ungerechtigkeit, Mord, Leichen, das schöne Wetter, Vergewaltigung, geiler Geschlechtsverkehr, Polizeiermittlung, Blut, Organe oder irgendein heiteres Ereignis. Nie ändert sich die Tonlage. Der Autor erzählt so, als würde er für ein Dokumentarfilm vorsprechen.

Der Mörder wird vom Sezieren erregt und der Autor beschreibt diese kranke Erregung: »Der Vorgang hatte eine erhebliche erotische Wirkung auf ihn.« Er selbst weigert sich dabei, sich in die Figur zu versetzen. Stattdessen baut er so einen riesigen Abstand zwischen sich und seine Figuren, als befürchte er, dass man ihn ansonsten mit seinen Figuren gleichsetzen könnte. Leute, die Protagonisten und Autoren gleichsetzen, sind jene, die gar keine Ahnung von Literatur haben.

Weil der Autor aber Distanz bewahrt, wirkt das für mich so, als würde er nicht erzählen, sondern Beschreiben, eben wie bei einem Dokumentarfilm, in der ein Löwe ein verletztes Kalb vor den Augen der Kuh zerfleischt. Der Vorträger ändert die Stimmlage dabei nicht, sondern beschreibt präzise. Das macht auch der Autor hier und das macht das Buch so dermaßen schlecht. Es hat keine Seele, kein Herz, keine Leidenschaft. Ein Zeitungsbericht zeigt da mehr Leidenschaft, in einem Protokoll sind mehr Emotionen, ein Facebookeintrag besitzt schöner formulierte Sätze!

»Das Blut schoss aus der riesigen Schnittwunde. Was war das denn? Wer hatte diese Frau für tot erklärt? So ein Fehler durfte nicht passieren. Sie hätte gerettet werden können.«

In der Anfangsszene soll der Protagonist eine Leiche sezieren. Als er den ersten Schnitt macht, merkt er, dass die Frau fälschlicherweise für Tod erklärt wurde. Und der Autor beschreibt das wie bei einem Kinderroman, formuliert eiskalt Fragen, auf die er nicht eingeht, die halt da sind und ihn scheinbar nicht im Geringsten interessieren. Sogar als die Frau vor den Augen des Protagonisten stirbt, beschriebt der Autor das so, als wäre es der Figur absolut egal. Aber es ist ein Schlüsselmoment und ich bin mir sicher, der Protagonist zergeht bei dem Anblick des Todeskrampfes. Wahrscheinlich steht er mit offenem Mund da und zögert einen Moment, bis er über die Haut der Sterbenden streicht und sein Inneres zieht sich sofort zusammen, damit mehr Platz für die Erinnerungen sind. Aber das schreibt der Autor nicht. Die Frau stirbt vor den Augen der Prots and The Autor is like: Jau, Pech. 

»Einem Beruf ging die Frau nicht nach. Er stieß auf eine Internet-Plattform von ihr, wo sie ihre Liebesdienste anbot.« Es gilt also nicht als Beruf, wenn man seine Dienste online anbietet und dafür Geld verdient? So wie die etliche Künstler oder Onlinetutoren? Gut zu wissen.

»Bernd Jäger möchte eine intensive Befragung von zwei Verdächtigen vornehmen.« Ich habe hier einen Dialog erwartet, nicht einen langen, aber einen Dialog, der eben diese intensive Befragung darstellt. Es gibt keinen Dialog. Nur zwei kurze Absätze und fertig.

»was sie als super geil empfand.« Wenn man nicht schafft, sich in eine Frau zu versetzen, die vor Erregung fast in den Wahnsinn gerät und zum ersten Mal etwas spürt, von dem sie nicht genug bekommt, schreibt der Autor einfach supergeil hin. Erklärt alles. Best Idea evar.

Das Buch ist schlecht. Wirklich schlecht. Bei anderen schlechten Büchern merkt man immer, dass der Autor es zumindest versucht hat, irgendeine Emotion beim Lesen hervorzurufen, zumindest fühlt man, dass er sich auch bemüht hat. Aber bei McKay merkt man, wie egal ihm das Geschriebene war. Er will wahrscheinlich bloß damit flexen, dass er ein paar Bücher geschrieben hat und deshalb den Titel Schriftsteller tragen darf.

Die Schriftstellerei ist ein Handwerk, das man sich aneignen kann. Man braucht kein Talent, keine Poesieseele, keine außergewöhnliche Fähigkeit, sondern ein hohes Maß an Geduld, Übung und jede Menge Hilfe. Und der McKay muss noch sehr, sehr, sehr viel Üben. Ich würde ihn aber nicht als blutigen Anfänger bezeichnen, davon ist er Welten entfernt.

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