Rezension zu "Gotthammer" von Thorsten Nalazek
Der Gaukler Calgi Curvati leidet seit einiger Zeit unter schrecklichen Alpträumen. Da er sich keinen Reim auf die Träume machen kann und sie ihn furchtbar quälen, macht er sich auf zu einem alten Bekannten, dem Gelehrten Grun. Dieser hilft ihm, den immer wiederkehrenden Traum von einer Krallenhand, die nach einer Waffe greift, zu deuten. Laut Grun ist Calgi offensichtlich auserkoren zu einer ganz besonderen Aufgabe. Er muss diese geheimnisvolle Waffe finden und verhindern, dass sie in die falschen Hände fällt, denn dies würde das Ende der Welt bedeuten.
Calgi versteht nicht, warum ihm diese Aufgabe zuteilwird, doch er weiß, dass er sich nicht drücken kann und macht sich auf den Weg. Nach und nach findet er eine Reihe von Freunden und Gefährten, die ihn auf seinem Weg begleiten soll. Jeder von ihnen hat ganz unterschiedliche Talente und Besonderheiten und so ergibt sich eine äußerst bunt zusammengewürfelte Truppe, in der von Einheit und Vertrauen erst einmal keine Rede sein kann. Aber Calgi als ihr Zentrum hält sie zusammen und so machen sie sich auf den Weg, ihre Mission zu erfüllen.
Dieses Fantasy-Debut fiel mir aufgrund einer besonderen Empfehlung in die Hände und ich habe die Lektüre absolut nicht bereut. Auf den ersten Seiten tat ich mich noch etwas schwer mit dem streckenweise ziemlich ausführlichen Schreibstil des Autors. Sätze gehen da gerne mal über mehrere Zeilen und umfassen reichlich viele Adjektive. Manche Sätze sollte man so besser zweimal lesen und auf sich wirken lassen, denn sie zeichnen großartige Bilder beim Leser, Kopfkino pur.
Der Autor gibt seinen Figuren und der Handlung ausreichend Zeit, nach und nach werden die verschiedenen Charaktere eingeführt und im Laufe der Reise ihre Eigenschaften immer mehr verfeinert.
Die Handlung ist äußerst vielseitig und immer wieder werden auf dem Weg unerwartete Schlenker eingebaut, so dass es nie langweilig wird, obwohl das Ziel natürlich irgendwann feststeht und man es kaum erwarten kann, dass sie dort ankommen.
Wirklich fasziniert hat mich aber das Ende, zu welchem ich natürlich hier in der Rezension nichts verraten werde, welches aber den Bogen über die ganze Geschichte spannt und letztlich alles schlüssig erscheinen und dennoch noch Raum für weitere Spekulationen und Gedanken lässt.
Absolut lesenswertes Fantasy-Debut, ich bin sehr gespannt, was Thorsten Nalazek noch so schreiben wird!