Buchgestaltung
Die englische Aufmachung ist mit ihrem Titel Bright Before Sunrise fast unschlagbar, denn Jonah nennt Brighton immer Bright und das ist echt ein tolles Wortspiel! Der deutsche gefällt mir aber auch sehr gut und passt ebenfalls zum Buch. Beide Cover gefallen mir auch wirklich gut. Das Englische, weil es eben so schön zur abenteuerlichen Nacht und dem Sonnenaufgang passt und das Deutsche, weil es herrlich bunt ist und mich einfach sofort angesprochen hat. Ich mag beides!
Meinung
Man stellt vor dem Lesen ja immer Erwartungen an Bücher und hier wurde meine sogar noch übertroffen. Wir beide wie Sonne und Mond ist zwar nicht das erste Buch der Autorin, aber das Erste, welches ich von ihr gelesen habe. Und nach dem Beenden wollte ich erst mal ganz lange „awww“ und „ohhh“ machen, weil es eben so schön war! Eine Liebesgeschichte zum verlieben und ab heute eine meiner liebsten Contemporary-Stories. Was das Buch so wunderbar macht ist einfach zu erklären.
Zunächst einmal ist es aus der Sicht von Jonah und Brighton geschrieben und das kommt ja nicht so häufig vor. Die Autorin hat es gut geschafft beiden eine eigene Stimme zu geben. Die Kapitel sind immer relativ kurz und durch den Wechsel schreitet die Handlung echt schnell voran. Das ist ja immer so eine Sache bei Contemporary Büchern...die brauchen ewig, um mal in die Gänge zu kommen. Ehe ich mich versah hatte ich schon beide Protagonisten ins Herz geschlossen. Jonah kommt mit seinem Stiefvater nicht so gut klar, denn wegen dem ist er zusammen mit seiner Mom und Babyschwester in ein reiches Viertel gezogen und musste alle seine Freunde hinter sich lassen. Einziger Lichtblick: Seine Freundin Carly. Er ist der neue an der Schule und fühlt sich ziemlich von Brighton belästigt. Die ist nämlich beliebt, hübsch und hoch engagiert und möchte, dass Jonah bei einer Spendensammlung mitmacht. Hinter Brightons Fassade sieht es aber ganz anders aus. Im Grunde hat sie es satt für alle da zu sein und der Tod ihres Vaters macht sie richtig fertig.
Was ich wirklich richtig super fand war, dass die beiden Charaktere absolut nicht typisch waren oder sich verhalten haben. Jonah war ein sehr sympathischer Kerl, der sich ab und zu eben wie ein trotteliger Junge verhalten hat und Brighton hatte eine so liebe und verletzliche Seite, dass ich nicht anders konnte, als beide zu mögen. Wer sich jetzt denkt, dass ist so eine Geschichte von der Sorte „sie sehen sich, verlieben sich und verändern das Leben des anderen“ den muss ich enttäuschen. Das Buch ist nämlich kein Stück kitschig oder so Klischee belastet, wie das hier klingt. Die beiden Jugendlichen verbringen dank einer Verkettung von Ereignissen eine Nacht zusammen und um genau diese geht es im Buch. Zu Beginn lernt man beide erst kennen, erhält Einblicke in ihr Leben, bis der Weg schließlich beide zusammenführt.
Und ach, war das komisch! In einer schönen Wohlfühl-Atmosphäre drängt die Autorin den beiden Peinlichkeiten, Missverständnisse, Streits und vieles mehr auf. Ein Zufall jagt den anderen und manchmal musste ich wirklich laut loslachen! Ich fand auch die vielen Dinge, die in dieser Nacht passieren wirklich klasse. Es war mal etwas anderes, als dieses übliche Teenie-Zeug wie Partys und Flirterei.
Während Jonah und Brighton kleine Alltags-Abenteuer erleben öffnen sie sich einander und werden Freunde. Sie erkennen, dass ihr Leben viele Makel hat und man nicht alles aushalten muss oder einiges so schlimm ist, wie man vielleicht auf den ersten Blick denkt. Und obwohl Familie und Freunde eher Nebenrollen haben, hatte ich nie das Gefühl, dass hier etwas zu kurz kam. Die Autorin hat es mit wenigen Beschreibungen geschafft mein Bild vom Setting perfekt abzurunden.
Zum Ende hin wird es dann auch noch mal tiefgründiger und einige der Konflikte kommen an die Oberfläche. Allgemein mochte ich es sehr gerne, dass es hier zwar Probleme gab, aber eben dadurch nie ein Drama entstanden ist. Die Figuren haben Ecken und Kanten und benehmen sich manchmal ziemlich doof, aber das ist einer der Punkte, die ich in Bücher mag, weil es die Charaktere eben greifbar macht. Der Abschluss des Buches war auch sehr gelungen und ich habe noch immer ein warmes Gefühl in der Brust, weil ich denke: Für Jonah und Brighton war das erst der Anfang. Man kann sich bestens vorstellen, wie es danach mit ihnen weiter geht. Nicht zu vergessen, all diese süßen Szenen, die mir im Hinterkopf geblieben sind. Ich sagte ja: Eine Liebesgeschichte zum verlieben und mal ganz anders als sonst.
Fazit
Wir beide wie Sonne und Mond ist ein absolutes Wohlfühl-Lächel-Buch, dass mir super gut gefallen hat. Authentische Charaktere, verrückte Abenteuer in der Nacht und eine ordentliche Portion Humor. Wer Contemporary mag, der sollte sich das echt nicht entgehen lassen :)