Rezension zu Meine letzten 24 Stunden von Till Weishaupt
Rezension zu "Meine letzten 24 Stunden" von Till Weishaupt
von WinfriedStanzick
Rezension
W
WinfriedStanzickvor 12 Jahren
„Bekenntnisse“ im eigentlichen Sinn sind es nicht in jedem Fall, die kurzen Texte der 35 Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik und Kultur, die der Journalist Till Weishaupt gebeten hat, auf engem Raum ihre Vorstellungen von ihren letzten 24 Lebensstunden zu beschreiben. Dichte, oft sehr intime Texte sind dabei herausgekommen, in denen die befragten Menschen viel verraten von ihrer Einstellung zum Tod, in vielen Fällen auch ihrer Haltung zu Gott und einem Leben nach dem Tod. Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten in 24 Stunden ist ihr Leben zu Ende? Das ist eine leichte Frage, angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass viele der Befragten anders sterben werden, als sie es sich hier vorstellen. Da gibt es keine Krankheit, keinen Krebs, kein dementes Vergessen und keine Pflege, keinen Schmerz und kein Leid. Und dennoch sind die Texte teilweise sehr aufschlussreich, regen zum eigenen Nachdenken an und schärfen das Bewusstsein für das tatsächliche Leben. Warum, so fragt man sich oft, warum tun wir nicht öfter genau das, was wir, nach unseren letzten 24 Stunden befragt, angeben würden? Und genau dazu anzuregen war die stille Absicht des Herausgebers, vermutet ein von dem Buch sehr angetaner Rezensent.