Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Ich erinnere mich, dass mal nach einer Lesung ein Mann zu mir kam und sich dafür bedankte, dass meine Bücher ihn durch eine dunkle Zeit in einer Therapie begleitet hätten. Das Lesen meiner Romane sei die einzige Zeit des Tages gewesen, in der er Lachen und alles um sich herum vergessen konnte. Das hat mich dann schon ziemlich bewegt, da man so etwas beim Schreiben natürlich überhaupt nicht bedenkt aber es auch deutlich zeigt, welche Wirkung Bücher erzielen können.
Wann kommen dir die besten Ideen?
Nachts. Ich bin ein klassischer Nachtschreiber. Wenn in den Häusern die Lichter ausgehen, gehen sie bei mir an. Die Ruhe und besondere Stimmung der Nacht löst bei mir mehr Kreativität aus, als der hektische Tag. Ich bin also eine Art Vampir unter den Schreiberlingen.
Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Das habe ich früher gemacht. Mittlerweile stört mich das eher und ich bevorzuge die Ruhe. Das sind wohl die ersten Anzeichen der Vergreisung bei mir.
Hast du ein Lieblingswort?
Ähnlich wie Franky Breuning in meinem Buch habe ich eine Schwäche für ausgefallene Worte. Aber die wechseln ständig. Im Moment ist es „Affirmation“, das bedeutet dass man konsequent alles bejaht und positiv bewertet. Beneidenswert, oder? Außerdem finde ich die Wortkombination „Ja, aber“ super. Das ist so herrlich deutsch.
Welches Buch verschenkst du gerne?
Das ist der Vorteil eines Schriftstellers. Man hat immer ein super Buchgeschenk verfügbar: Sein aktuelles Werk! Das hat mich schon oft gerettet, wenn ich versäumt hatte vorher ein passenderes Geschenk zu organisieren. Ich denke in meinem Freundeskreis besitzt aufgrund dieser Schusseligkeit mittlerweile zwangsläufig jeder meine Bücher.
Gibt es etwas, was du gerne lernen würdest?
Seit Jahren nehme ich mir vor bei Autofahrten zu Auftritten Spanisch zu lernen. Aber da ich immer wieder vorn anfangen muss und die Fahrten meist maximal 3 Stunden betragen, hänge ich immer noch in CD 3 fest. Allerdings ist mir Fernanda, die Stimme die den Hörer durch die CDs begleitet, mittlerweile ans Herz gewachsen. Wir führen eine Art On-Off-Beziehung.
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Außer für Fernanda? (lacht) Ich bin zum Schreiben tatsächlich regelmäßig auf Mallorca und ich liebe diesen unfassbar leckeren Mandelkuchen vor Ort. Das könnte man durchaus als heimliche Leidenschaft bezeichnen.
Ein Satz über dein neues Buch:
Ein muss für jeden, der selbst erfolgreich pubertiert hat oder zumindest in der Provinz aufwuchs. Im Idealfall beides.
Ein Satz aus deinem neuen Buch:
Wir waren die Zehenzwischenräume des Kalten Kriegs, genau zwischen den dicken Onkel Amerika und den Hammer- und Sichelzeh Russland gepresst. Verdammt zu einem Leben im Schatten und immer anfällig für einen hässlichen Fußpilz. Okay, das waren jetzt zwei Sätze aber wenn man ganz schnell liest, fühlt es sich wie einer an.
Zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Dann doch wohl die Helden meiner Romane. Auf ein Bier oder zwei in meiner Stammkneipe - dann könnten Sie sich alle mal bei mir auskotzen, was ich Ihnen immer für Dinge in den Mund lege. Das fände ich fair.