Rezension zu "Die sehr schönen Stunden Jungfer Symforosas des Beginchens Reihe:Insel-Bücherei Nr.308," von Timmermans Felix
Da diese Novelle gerade mal 52 Seiten umfasst, ist eine Inhaltsangabe schwierig, ohne die gesamte Geschichte zu verraten oder (in meinen Augen) falsche Erwartungen zu schüren.
Symforosa ist Anwärterin dafür, Nonne zu werden und lebt zur Probe im Beginenhof. Dort lebt seit kurzem auch Martinus und übernimmt mit Vorliebe Gärtnerarbeiten. Die beiden sind sich sympathisch, aber Symforosas Zukunft hatte sie den Beginen vorgesehen. Aber so offensichtlich schnulzig wie das klingen mag, verläuft die Geschichte nicht.
Die Sprache ist aus heutiger Sicht natürlich etwas altertümlich, mal sehr einfach, mal sehr lyrisch. Die ersten Sätze haben mich in den Bann dieses Buches gezogen:
Die Luft ist naßsilbern wie der Rücken der Fische. In diesen Tagen gibt es schöne Wolken von allerhand Gestalt und Farbe, und während hier die Sonne einen Finger leicht durch das Fenster steckt, steht drüben über den Feldern ein lichtes Stückchen Regenbogen.
Das Ende erinnerte mich ein wenig an Weiße Nächte von Dostojewski. Obwohl die Zusammenhänge andere sind, ist die Stimmung ähnlich schön.