Eine deutlichere und klarere persönliche Ausführung zur Suchtproblematik habe ich noch nie gelesen, es ist beeindruckend, erschreckend und überzeugt dadurch.
Schonungslos und offen hat Timo Schüsseler über seine Süchte, mit allen negativen psychischen und gesundheitlichen Auswirkungen, geschrieben.
Klappentext: „Mein erstes Bier trank ich mit vierzehn. Wer unter meinen Leuten am meisten trinken konnte, war der Held. Ich liebte es, der Held zu sein. Während der Ausbildung zum Altenpfleger und später zum OTA war meine Welt voll in Ordnung und ich trank wie jeder andere auch. Tat ich das? Alle, die meine Trinkgewohnheiten anmahnten, hatten mal so gar keine Ahnung. Auch nach mehreren Entgiftungen, Therapien und Obdachlosigkeit hatte ich alles im Griff. Ich krieg` das schon hin! Ich brauch` keine Hilfe!
Was da noch auf mich zukommen würde und wie viel Demut ich zu lernen hatte, davon hatte ich ja keine Ahnung“
Der ehrliche und offene Schreibstil (genauso, wie ihm „der Schnabel gewachsen“ ist) hat mir gefallen. Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite.
Kein Wohlfühlroman, aber in jedem Fall lesenswert.