Cover des Buches Die wundersamen Koffer des Monsieur Perle (ISBN: 9783836958790)
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Rezension zu Die wundersamen Koffer des Monsieur Perle von Timothée de Fombelle

Ilian und die Fee Olia

von Literaturwerkstatt-kreativ vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Poetisch, nachdenklich, spannend und verträumt. Einfach wunderbar !

Rezension

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Literaturwerkstatt-kreativvor 7 Jahren
„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert

"Die wundersamen Koffer des Monsieur Perle“ von Timothée de Fombelle

In einem magischen Reich lebt Prinz Ian. Bei der Geburt seines jüngeren Bruders Ilian, stirbt ihre Mutter und der Vater wird wahnsinnig. Daraufhin wird Ian, als Thronerbe zum König ernannt. Er gibt seinen Brüder Ilian die Schuld an allem was gesehen ist und verbannt ihn und den Vater auf eine einsame Insel in einem See. Ian regiert fortan und wird ein grausamer König und knechtet seine Untertanen. Als die beiden Brüder älter werden verlieben sie sich beide in die Fee Olia. Ian will seinen Bruder daraufhin von seinem Vertrautem, einem Magier töten lassen, doch Dieser verbannt Illian stattdessen in die Welt der Menschen. Ilian landet so in Paris der 30er-Jahre und wird dort von der Familie Perle liebevoll und behutsam aufgenommen. Die Perles haben einen Laden „Maison Perle“ und verkaufen dort Schaumzucker. Ihr einziger Sohn Joshua Perle ist verstorben und eines Tages fügen die Umstände sich so, das Ilian den Namen von Joshua Perle annimmt. Als Joshua fängt Ilian nun an, in Koffern Dinge zu sammeln, die seiner ehemaligen magischen Welt entstammen; Beweise für sein früheres Leben, - Erinnerungen, dass es die Liebe zwischen ihm und der Fee Oliâ wirklich gab. Und mit diesen gesammelten Dingen verknüpft er die Hoffnung, eines Tages in sein Reich zurückkehren zu können.

Fazit:

Das Cover des Buches mit den schönen Symbolen und dem ansprechenden Titel machte mich neugierig. Zu Beginn hatte ich jedoch Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden. Auf mich wirkte die Erzählung etwas durcheinander, oder besser gesagt - unstrukturiert. Doch mit zunehmender Seitenzahl wurde mir klar, das Timothée de Fombelle ein begnadeter Geschichtenerzähler ist. Er schafft es die Spannung in der Geschichte durchgängig aufrecht zu halten, die verschiedenen Erzählstränge geschickt zusammenlaufen zu lassen, sodass mir die Geschichte peu à peu verständlich wurde.

Und auch Sätze wie: „Eine Liebe, größer als ein Menschenleben - die Liebe zu einer Fee.“ oder „Eine Geschichte über die Macht der Liebe und des Geschichtenerzählens“ fand ich durchaus inspirierend.

Die Geschichte löste sich zum Ende hin gekonnt auf und der Autor hatte die Fäden die ganze Zeit geschickt in der Hand, um sozusagen alles geschickt zusammen zu weben. Auch die Sprünge zwischen den Welten und den einzelnen Protagonisten sind gut ausgeführt. Er hat seine Darsteller gut beschrieben und ihnen Leben eingehaucht, sodass bei mir lebendiges Kopfkino entstehen konnte. Der Schreibstil von Timothée de Fombelle ist poetisch, flüssig und leicht zu lesen. Einem Jugendbuch angemessen.

Ein Buch für Leser ab 14 Jahre, aber auch für poetisch, verträumte Erwachsene, die gerne Fantasy -Geschichten lesen. Eine absolute Leseempfehlung !!!

Jedes Mal, wenn jemand sagt:

Ich glaube nicht an Feen“,

fällt irgendwo eine Fee tot um.

J.M. Barrie, aus Peter Pan

Diesen zitierten Satz, den de Fombelle an den Schluss seines Romans stellt, kann man durchaus auch als Fazit seiner Erzählung ansehen.


https://literaturwerkstattkreativblog.wordpress.com/2017/06/23/ilian-und-die-fee-olia/

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