Wer möchte nicht gerne nur 4 Stunden in der Woche arbeiten und trotzdem so viel Geld und Zeit haben, dass man jede Reise und jedes Abenteuer mitnehmen kann, das man möchte?! Ich glaube, wer hier kein Interesse anmeldet, der ist nicht ganz ehrlich zu sich selbst. Aber ganz so einfach, wie Timothy Ferriss es in seinem Buch darstellt, ist es nun wirklich nicht.
Sein Vorgehen: sukzessive die Präsenzzeit im Büro herunterschrauben und mehr im Homeoffice arbeiten. Ein bisschen tricksen und die Zeit im Büro weniger und langsamer arbeiten, sich zu Hause aber ordentlich anstrengen, um dem Chef zu vermitteln, dass man zu Hause wesentlich produktiver ist. Und dann muss man nur noch ein Produkt erschaffen und die lukrativsten Kunden, um die man sich dann besonders kümmert, finden. Die Kommunikation vor allem auf E-Mail-Verkehr begrenzen und alle möglichen Aufgaben an andere abgeben.
So stellt sich das ganze für mich dar. Klar, super einfach. Nur erstens: Man muss erst einmal ein Produkt finden, für das es einen Markt geben könnte. Nicht jeder ist ein kreativer Kopf. Ferriss beschriebt sein Buch aber so, als könnte wirklich JEDER die 4-Stunden-Woche erreichen. Meiner Meinung nach ist das nicht möglich.
Zweitens: Man kann nicht in jedem Job Homeoffice machen. Was machen denn alle Einzelhändler? Verdienen sie genug, um ein Produkt zu testen? Immer und immer wieder? Um das richtige Produkt zu finden, die richtige Nische? Ich bleibe skeptisch.
Doch es gibt natürlich auch gute, bestärkende Seiten: Niemand muss in seinem Job gefangen bleiben wenn er ihn nicht mag. Man kann kündigen, man kann sich nach einem neuen Job umsehen. Ferriss schafft es durchaus Menschen zu motivieren, über ihr Leben nachzudenken und Schritte zu ergreifen, um sich selbst ein besseres Leben aufzubauen (auch wenn es nicht gleich in Reichtum und unendlicher Zeit endet).
Außerdem wird durch seinen Ratgeber deutlich, dass man etwas dafür tun muss, dass es Schritte gibt, die nacheinander gegangen werden müssen und ein neues Leben kein Selbstläufer ist. Er ist trotzdem auf seine Art realistisch und das wiederum fand ich gut an diesem Buch.
Es bleibt die Skepsis um die Realisierung seiner Methode. Er selbst hat es geschafft und das ist beneidenswert und erhält meine Anerkennung, aber ich bezweifle, dass es für jeden die richtige und vor allem mögliche Methode ist.