Cover des Buches Die Hungrigen und die Satten (ISBN: 9783785758007)
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Rezension zu Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes

150.000 auf der Flucht

von Dirk1974 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Was mit Humor beginnt steigert sich zur Dramatik und endet in einem gnadenlosen Inferno.

Rezension

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Dirk1974vor 6 Jahren
Zum Inhalt:

Europa hat die Außengrenzen dicht gemacht. In Afrika entstehen riesige Flüchtlingslager. Die deutsche Moderatorin Nadeche Hackenbusch macht sich mit einem Fernsehteam auf den Weg ins größte Flüchlingslager der Welt. Sie ist im Fernsehen durch ihre Serie Engel im Elend bekannt und will nun ein Special drehen.

Lionel ist einer von tausenden Flüchtlingen in Afrika. Als ein deutsches Fernsehteam im Lager eintrifft, sieht er eine Chance, um nach Europa zu gelangen.

Weiterhin ist da noch der Staatssekretär. Er ist in Bayern und beobachtet, wie die Übertragungen aus dem Flüchtlingslager die Einschaltquoten durcheinanderwirbeln.

Was relativ harmlos beginnt, entwickelt sich für Nadeche Hackenbusch zu einer Lebensaufgabe. Daher ist sie entsetzt, als ihr Regisseur plötzlich beschließt, die Sendereihe zu beenden. Sie will die Flüchtlinge aber nicht in ihrem Elend allein lassen und macht sich zusammen mit 150.000 Flüchtlingen zu Fuß auf den Weg nach Deutschland. Kann dieser Marsch Erfolg haben? Sie weiß es nicht? Doch je näher der Tross Deutschland kommt, um so nervöser werden die Politiker....

Meine Meinung:

Ich kenne den ersten Roman des Autors nur von Namen her. Bei seinem neuen Buch Die Hungrigen und die Satten habe ich mich für das Hörbuch entschieden. Dieses wird von Christoph Maria Herbst gelesen.

Mit seinem satirischen Roman trifft Timur Vermes den Nerv der Zeit. Das Thema Flüchtlinge ist seit langem in Europa ein wichtiges und viel diskutiertes Thema. Er zeigt auf, wie ein Privatsender mit einem brisanten Thema Rekordeinschaltquoten erzielt und damit Millionen verdient. Und die Politik redet alles klein, solange die Flüchtlinge weit weg sind.

Auf dem Cover des Hörbuches steht folgender Satz: " Timur Vermes‘ neuer Roman ist eine Gesellschaftssatire, aktuell, radikal, beklemmend und komisch zugleich. DIE HUNGRIGEN UND DIE SATTEN fängt dort an, wo der Spaß aufhört." (Quelle: Bastei Lübbe)

Dieser Satz trifft es wie die Faust aufs Auge.

Was mit Humor beginnt steigert sich zur Dramatik und endet in einem gnadenlosen Inferno.

Das Finale des Buches ist nichts für zartbesaitete Leser.

Mir gefällt das Buch sehr gut. Christoph Maria Herbst ist der perfekte Vorleser für dieses Buch. Durch sein Spiel mit der Stimme verkörpert er aus meiner Sicht die Hauptcharaktere optimal.

Fazit:

Das neue Buch von Timur Vermes hat es in sich. Es ist schwer in ein spezielles Genre einzuordnen, aber auf jeden Fall lesens- bzw. hörenswert. Ich vergebe 5 Sterne.
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