Rezension
Gelungener Frustkauf. Wer Tina Folsoms Scanguard Vampire kennt, weiß was ihn erwartet: Ein bisschen Spannung, ein bisschen Romantik und reichlich Bettsport. Überraschenderweise hielt sich ödes hormongesteuertes Sabbern der Protagonisten aber ziemlich in Grenzen, wie auch schon im vorherigen Band. Eine erfreuliche Entwicklung, wie ich finde, denn ich lese Vampirromane gerne wegen der paranormalen Fähigkeiten und Herausforderungen. Es darf prickeln, aber bitte nicht pausenlos.
In der Scanguardwelt sind etliche Jahre vergangen, die Kinder der alten Riege sind schon fast alle erwachsen und Blake, der Jungvampir ist inzwischen im gesetzten Alter von ca. 50 Jahren angekommen. Eine Kollegin von ihm wird vermisst und gemeinsam mit deren menschlicher und nichtsahnender Freundin Lilo geht Blake auf die Suche nach Hannah. Bei dieser Gelegenheit findet er dann auch seine künftige Gefährtin und es gibt durchaus romantische Momente. Anfang bis zweites Drittel waren richtig gut zu lesen, danach verlor das Ganze etwas an Spannung und Glaubwürdigkeit, sowohl im übereilten Happyend als auch in der Handlung um die vermisste Hannah. Dass ein Jungvampir im Innendienst plötzlich Einsätze und Verhöre leitet, obwohl seine erfahrenen Chefs vor Ort sind, fand ich etwas unlogisch. Am Ende gab es dann noch eine Weiterentwicklung für die seit Jahren unvollendete Reihe “Hüter der Nacht”. Man darf gespannt sein.
Fazit: Auch dieser Band besteht aus dem bewährten Strickmuster und wird keinen Scanguard Fan enttäuschen. 3,5 Sterne für ein recht zufriedenes Leseerlebnis.